Gedeihen: Unterschied zwischen den Versionen

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|'''Wortinfo:'''
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|Verb, Ich gedeihe, du gedeihst, er/sie/es gedeiht, Vergangenheitsform: wir gediehen
|Verb, ich gedeihe, du gedeihst, er/sie/es gedeiht, Vergangenheitsform: wir gediehen
Worttrennung: ge-dei-hen; Aussprache: [ɡəˈdaɪ̯ən], Vergangenheit: [ɡəˈdiːən]
Worttrennung: ge-dei-hen; Aussprache: [ɡəˈdaɪ̯ən], Vergangenheit: [ɡəˈdiːən]
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|'''Herkunft:'''
|'''Herkunft:'''
|Das Verb entwickelte sich aus dem untergegangenen mittelhochdeutschen Verb ''gedīhen'' = Fortschritte machen. Aus dem lang gesprochenen ''i'' ist später ''ei'' geworden. So kennen wir das Wort heute. Eine ähnliche Entwicklung findest du auch bei anderen Wörtern die wir heute mit ei schreiben, zum Beispiel ''leihen'' (mhd. lîhen), ''Reihe'' (mhd. rîhe) oder ''weihen'' (mhd. wīhen)
|Das Verb entwickelte sich aus dem untergegangenen mittelhochdeutschen Verb ''gedīhen'' = Fortschritte machen. Aus dem lang gesprochenen ''i'' ist später ''ei'' geworden. So kennen wir das Wort heute. Eine ähnliche Entwicklung findest du auch bei anderen Wörtern, die wir heute mit ei schreiben, zum Beispiel ''leihen'' (mhd. lîhen), ''Reihe'' (mhd. rîhe) oder ''weihen'' (mhd. wīhen)
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| 8. Jh. ahd. ''thīha''n, mhd. ''dīhe''n (wachsen, geraten); dieses Verb ist  
| ''deihen:'' 8. Jh. ahd. ''thīha''n, mhd. ''dīhe''n (wachsen, geraten); das Verb ''deihen'' ist nach dem 17. Jh. nach und nach verblasst und im 19. Jh. ausgestorben.
10. Jh. ahd. ''githīha''n, mhd. ''gedīhe''n
''gedeihen:'' 10. Jh. ahd. ''githīha''n, mhd. ''gedīhe''n
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|'''Wortbildungen:'''
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|gedeihlich (Gedeihlichkeit), angedeihen, Gedeih,
|gedeihlich (Gedeihlichkeit), angedeihen
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|'''Ableitungen:'''
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| der Gedeih (kein Plural); nur noch in dem Mehrwortausdruck [https://www.dwds.de/wb/auf%20Gedeih%20und%20Verderb ''auf Gedeih und Verderb''] gebräuchlich
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|'''Redensarten:'''
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Aktuelle Version vom 3. März 2025, 23:27 Uhr

Hinweise zum Wort gedeihen

Bedeutung: sich gut entwickeln
Beispielsatz: Die Blumen gedeihen prächtig.
Wortinfo: Verb, ich gedeihe, du gedeihst, er/sie/es gedeiht, Vergangenheitsform: wir gediehen

Worttrennung: ge-dei-hen; Aussprache: [ɡəˈdaɪ̯ən], Vergangenheit: [ɡəˈdiːən]

Herkunft: Das Verb entwickelte sich aus dem untergegangenen mittelhochdeutschen Verb gedīhen = Fortschritte machen. Aus dem lang gesprochenen i ist später ei geworden. So kennen wir das Wort heute. Eine ähnliche Entwicklung findest du auch bei anderen Wörtern, die wir heute mit ei schreiben, zum Beispiel leihen (mhd. lîhen), Reihe (mhd. rîhe) oder weihen (mhd. wīhen)
Schau dir einmal die Vergangenheitsform an. Dort findest du noch die mittelhochdeutsche Aussprache mit einem lang gesprochenen [iː].
Das mittelhochdeutsche Verb dīhen bedeutete wachsen, dicht werden. Das Wort ist eng verwandt mit dem Wort dicht.
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Weiterführende Informationen

Entstehung: deihen: 8. Jh. ahd. thīhan, mhd. dīhen (wachsen, geraten); das Verb deihen ist nach dem 17. Jh. nach und nach verblasst und im 19. Jh. ausgestorben.

gedeihen: 10. Jh. ahd. githīhan, mhd. gedīhen

Wortbildungen: gedeihlich (Gedeihlichkeit), angedeihen
Ableitungen: der Gedeih (kein Plural); nur noch in dem Mehrwortausdruck auf Gedeih und Verderb gebräuchlich
Redensarten:

Unikales Morphem ?

Das Morphem deih kommt nicht isoliert und auch in Wortbildungen nur zusammen mit dem Präfix ge- vor.
Pik-Kreis-gruen.jpg Das Morphem deih ist daher ein unikales Morphem.

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Belege/Quellen

DWDS, Wiktionary, Wörterbuchnetz (versch. Wörterbücher, vor allem Adelung, Goethe, Grimm), ZDL sowie verschiedene nicht werbefreie Quellen: Educalingo, Duden Online-Wörterbuch, wissen.de

Weiterführende Informationen zu den Scheinwörtern/unikalen Morphemen


Wörter: A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z