Info - Wörter mit ie: Unterschied zwischen den Versionen

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Die folgenden Wörterlisten basieren auf Analysen des Wortschatzes der Grundwörter aus dem ''Wortfamilienwörterbuch'' von Gerhard Augst. Dieser Wortschatz wurde um Wörter aus dem Sprachgebrauch von Schüler*innen (Klassen 1 bis 6) erweitert (ohne Wörter aus der Jugendsprache oder regionalen Dialekten).
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===Verben mit ''ie''===
===Verben mit ''ie''===
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Betrachtet man jene Wörter die heute mit ''ie'' geschrieben werden, so sind vor allem jene Verben mit germanischem Ursprung interessant. Im [https://de.wikipedia.org/wiki/Urgermanische_Sprache germanischen Ursprungswort] finden wir bei allen Wörtern die Buchstabenfolge ''eu'' (siehe Spalte 1 in der folgenden Tabelle). Diese Buchstabenfolge wurde vermutlich seinerzeit noch getrennt gesprochen, wie heute z. B. ''Museum'' ([muˈz'''<u>eːʊ</u>'''m] oder ''Lineleum'' ([linoˈl'''<u>eːʊ</u>'''m].
 
In der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends n. Chr. wurde aus dem germanischen ''eu'' '''<u>eːʊ</u>''' im Infinitiv ein ''io''  (sh. [https://de.wikipedia.org/wiki/Althochdeutsche_Sprache#Verben althochdeutsche Sprache]), Beispiel: germanisch *''beuga'' > althochdeutsch  ''biogan'', > hochdeutsch ''bieten'', germanisch *''beuda'' > althochdeutsch ''biotan >'' hochdeutsch ''bieten''. Im Präsens blieb ''u'' erhalten, daher ''b'''iu'''gu'' und ''b'''iu'''tu'', im Präteritum dann '''''ou''''' bzw. '''''ō''','' also ''b'''ou'''g'' bzw. ''b'''ō'''t'' und schließlich das Partizip ''gib'''o'''gan'' bzw. ''gib'''o'''tan.'' Bis heute blieb das althochdeutsche o m Präteritum und Partizip erhalten, z. B. ''biegen - bog - gebogen, bieten - bot - geboten''. 
 
Im [https://de.wikipedia.org/wiki/Mittelhochdeutsche_Sprache#Verben Mittelhochdeutschen] änderte sich im Präsens erneut die Aussprache. Aus dem ''iu'' wurde ''ie'' und später der Langvokal [i:]: ''b'''iu'''gu'' - ''b'''ie'''gen'' und ''b'''iu'''tu - b'''ie'''ten.'' Diese Entwicklung kann für fast alle starken Verben mit germanischem '''''eu''''' nachgewiesen werden (siehe hierzu die ersten drei Spalten in der folgenden Tabelle).
 
In frühen  Nomenableitungen (Verb, Adjektiv) von germanischen Verben mit ''eu'' finden wir sowohl das althochdeutsch ''u'' des Präsens als auch das ''o'' des Präteritums wieder (sh. Spalten 6 und 7).
 
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|+starke Verben mit ''ie''
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Schwache Verben, die schon in der althochdeutschen Zeit bekannt waren, haben in der Regel kein ''eu'' im germanischen Wort. Ausnahme ist hier  das Wort ''schmiegen''.  Zwar gab es auch (regional begrenzt) das Präteritum ''schmog'' und Partizip ''geschmogen''. Unklar ist, warum diese starke Verbform sich nicht durchgesetzt hat.
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|+schwache Verben mit ''ie''
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|liobōn, liuben
|liobōn, liuben
|lieben
|lieben
|*lie uba
|*lieuba
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|ziehen
|ziehen
|germ. *teuhan
|germ. *teuhan
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|[https://www.dwds.de/wb/wiegen wiegen]
|sh. [https://www.dwds.de/wb/wägen wägen]
|wegan,
|wegen
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|[https://www.dwds.de/wb/wiegen#2 wiegen]
|sh. Wiege
|wiega
|wiege
|<abbr>ie.</abbr> *u̯eg̑h-
|-
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|[https://www.dwds.de/wb/https://www.dwds.de/wb/wiegeln wiegeln]  
|[https://www.dwds.de/wb/https://www.dwds.de/wb/wiegeln wiegeln]  
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:Verlinkungen: [https://www.dwds.de/ Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache] (DWDS); [https://de.wiktionary.org/wiki/Wiktionary:Hauptseite Wiktionary]
:Verlinkungen: [https://www.dwds.de/ Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache] (DWDS); [https://de.wiktionary.org/wiki/Wiktionary:Hauptseite Wiktionary]
:Lautwandel bei starken Verben: [https://de.wikipedia.org/wiki/Althochdeutsche_Sprache#Verben Althochdeutsche Sprachen], Ablautreihe IIa
:Lautwandel bei starken Verben: [https://de.wikipedia.org/wiki/Mittelhochdeutsche_Sprache#Verben Mittelhochdeutsche Sprache]


Alle Internetquellen wurden zwischen dem 24. und 30.09.2023 abgerufen.
Alle Internetquellen wurden zwischen dem 24. und 30.09.2023 abgerufen.

Version vom 1. Oktober 2023, 00:42 Uhr

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Einführungstext fehlt noch

Rechtschreibregeln

Die Schreibung ie für den lang gesprochenen Vokal [i:] wird im Paragraphen 1 des amtlichen Regelwerks der deutschen Rechtschreibung als die grundlegende Schreibung in einheimischen Wörtern angegeben:
§ 1 Als grundlegend im Sinne dieser orthographischen Regelungen gelten die folgenden Laut-Buchstaben-Zuordnungen.
[...]
[i:] ie - (in einheimischen Wörtern:) Liebe, Dieb
[i:] i - (in Fremdwörtern:) Diva, Iris, Krise, Ventil
[...]
Im Kapitel 1.3 (“Besondere Kennzeichnung der langen Vokale”) werden zu dieser grundlegenden Laut-Buchstaben-Zuordnung an drei Stellen Ausnahmen angegeben:
§ 10 Wenige einheimische Wörter und eingebürgerte Entlehnungen mit dem langen Vokal [i:] schreibt man ausnahmsweise mit i.
Dies betrifft Wörter wie:
dir, mir, wir; gib, du gibst, er gibt (aber ergiebig); Bibel, Biber, Brise, Fibel, Igel, Liter, Nische, Primel, Tiger, Wisent
E: Zu unterscheiden sind gleich lautende, aber unterschiedlich geschriebene Wörter wie:
Lid - Lied; Mine - Miene; Stil - Stiel; wider - wieder
Fremdwort Suffixe:
§ 11 Für langes [i:] schreibt man ie in den fremdsprachigen Suffixen und Wortausgängen -ie, -ier und -ieren.
Dies betrifft Wörter wie:
Batterie, Lotterie; Manier, Scharnier; marschieren, probieren
Besonderheit ih und ieh:
§ 12 In Einzelfällen kennzeichnet man die Länge des Vokals [i:] zusätzlich mit dem Buchstaben h und schreibt ih oder ieh.
Im Einzelnen gilt:
(1) ih steht nur in den folgenden Wörtern (vgl. § 8):
ihm, ihn, ihnen; ihr (Personal- und Possessivpronomen), außerdem Ihle
(2) ieh steht nur in den folgenden Wörtern (vgl. § 6):
fliehen, Vieh, wiehern, ziehen
Zu ieh in Flexionsformen wie befiehl (zu befehlen) siehe § 8 E2.

Verteilung der Wörter mit ie

Die Laute [i:] und [i] können durch die Buchstabenfolge ie oder i wiedergegeben werden. Betrachtet man die deutschen Wörter (einschl. Lehnwörter) im Vergleich zu Fremdwörtern, so sind diese Laute ganz unterschiedlich verteilt. Für die folgenden vier Diagramme wurde der Wortschatz der Grundwörter der deutschen Gegenwartssprache basierend auf dem Wortfamilienwörterbuch von Gerhard Augst(Augst) ausgewertet.

Die ersten beiden Diagramme zeigen die Auswertung der deutschen Wörter. In 5 Prozent kommt die Buchstabenfolge ie, gesprochen als [i:]. In 14,5 Prozent der Wörter wird der Buchstabe i für den Laut [i] und in 0,5 Prozent für den Laut [i:] geschrieben. Von wenigen Ausnahmen abgesehen (siehe hierzu die Beispiele im Kap. Rechtschreibregeln. § 10 und § 12) gilt demnach die Regel: Wird der Laut [i:] lang gesprochen, schreiben wir ie, wird der Laut [i] kurz gesprochen, schreiben wir i.

Für Schüler*innen sind jene Wörter rechtschriftlich problematisch, die mit langem [i:] gesprochen aber nur mit i oder ih geschrieben werden. Dies betrifft

  • Personalpronomen: ihm, ihn ihr und ihnen; sowie dir und mir
  • Tiernamen (in der Regel Lehnwörter), wie z. B. Bernhardiner, Biber (ahd. bibar < germ.), Bisam(ratte) (ahd. bisamo < lat. < hebr.), Hermelin (ahd. harmilo), Igel (ahd. igil < griech), Kaninchen (mnd. kanīn(e)ken < afrz. < lat.), Nilpferd, Tiger (ahd. tigirtior < lat. < griech. < iran.), Wisent (ahd. wisunt, < lat./russ. < germ.). Alle anderen Tiernamen werden regelhaft mit ie ([i:], z. B. Biene, Fliege, Stier) oder i ([i], z. B. Hirsch, Fisch, Sperling)
  • Wortpaare, die zur Unterscheidung mit i bzw. ie geschrieben werden: Lied - Lid, Miene - Mine, Stiel - Stil, wieder - wider; daneben gibt es auch Wortpaare, bei denen ie und i nicht der Unterscheidung dienen. Dies sind in der Regel Wortpaare mit einem deutschen und einem Fremdwort, z. B. Fieber - Fiber (Fremdw.), Fiedel - fidel (Fremdw.) Siegel - Sigel (Fremdw.).


Das dritte Diagramm zeigt die Verteilung des Buchstabens i gesprochen als [i] oder [i:] bei Fremdwörtern. Auch hier wurde für die Analyse der Wortschatz der Grundwörter aus dem Wortfamilienwörterbuch von Gerhard Augst zugrunde gelegt. Im Vergleich zu den deutschen Wörtern kommt der Buchstabe i in Fremdwörtern sehr viel häufiger vor. Interessant ist, dass der Anteil der Wörter, die mit ie geschrieben werden sehr hoch ist. Dies liegt vor allem an den Endungen -ie, -ier, -iert und -ieren (siehe hierzu das vierte Diagramm). Bei Wörtern mit ie im Wortinneren wird diese Buchstabenfolge - von wenigen Ausnahmen abgesehen - getrennt gesprochen. Beispiele [i_e]: Ferien, Hygiene, Karies, Klient, offiziell, Orient, Patient, speziell; französische Wörter mit ieu [i̯-ø]: Ingenieur, Interieur, Milieu; nur sehr selten [i:]: hieven, Paradies, Radieschen.

Für die Analyse des vierten Diagramms wurde die Korpus basierte Wortgrundformenliste DeReWo des Instituts für deutsche Sprache (IDS) mit rd. 326.946 Wörtern ausgewertet (Stand 12.2022). In dieser Datenbank sind rd. 40.650 Wörter mit ie (12,4 %) verzeichnet. In diesem Diagramm werden Suffixe mit i (deutsche Suffixe ig und lich, Fremdwortsuffix ik) und die Fremdwortsuffixe mit ie (ie, ier, iert, ieren) gegenübergestellt. In der Regel sind die Fremdwortsuffixe an der Betonung auf der letzten Silbe als solche zu erkennen, z. B. Nomen mit -ie: Batterie, Galerie, Geologie; Nomen mit : Klavier, Papier, Turnier; Adjektive mit -iert: kompliziert, raffiniert, versiert; Verben mit -ieren: addieren, delegieren, demonstrieren, exportieren. Die deutschen Suffixe -lich und -ig werden hingegen nicht auf der letzten Silbe betont, z. B. ärgerlich, freundlich, höflich; artig, häufig, ruhig. Die Verteilung der Suffixe variiert sehr stark, je nachdem welcher Wortschatz untersucht wird. In Wörterbüchern dominieren häufig Nomen Endungen von Fremdwörtern. Untersucht man die Webkorpora häufig besuchter deutscher Internetseiten, dominieren die Endungen lich(= 33 %) und ig (= 22 %).

Wörterlisten

Beschreibungen zu den Wörterlisten fehlen noch

Die folgenden Wörterlisten basieren auf Analysen des Wortschatzes der Grundwörter aus dem Wortfamilienwörterbuch von Gerhard Augst. Dieser Wortschatz wurde um Wörter aus dem Sprachgebrauch von Schüler*innen (Klassen 1 bis 6) erweitert (ohne Wörter aus der Jugendsprache oder regionalen Dialekten).

Verben mit ie

Betrachtet man jene Wörter die heute mit ie geschrieben werden, so sind vor allem jene Verben mit germanischem Ursprung interessant. Im germanischen Ursprungswort finden wir bei allen Wörtern die Buchstabenfolge eu (siehe Spalte 1 in der folgenden Tabelle). Diese Buchstabenfolge wurde vermutlich seinerzeit noch getrennt gesprochen, wie heute z. B. Museum ([muˈzeːʊm] oder Lineleum ([linoˈleːʊm].

In der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends n. Chr. wurde aus dem germanischen eu eːʊ im Infinitiv ein io (sh. althochdeutsche Sprache), Beispiel: germanisch *beuga > althochdeutsch biogan, > hochdeutsch bieten, germanisch *beuda > althochdeutsch biotan > hochdeutsch bieten. Im Präsens blieb u erhalten, daher biugu und biutu, im Präteritum dann ou bzw. ō, also boug bzw. bōt und schließlich das Partizip gibogan bzw. gibotan. Bis heute blieb das althochdeutsche o m Präteritum und Partizip erhalten, z. B. biegen - bog - gebogen, bieten - bot - geboten.

Im Mittelhochdeutschen änderte sich im Präsens erneut die Aussprache. Aus dem iu wurde ie und später der Langvokal [i:]: biugu - biegen und biutu - bieten. Diese Entwicklung kann für fast alle starken Verben mit germanischem eu nachgewiesen werden (siehe hierzu die ersten drei Spalten in der folgenden Tabelle).

In frühen Nomenableitungen (Verb, Adjektiv) von germanischen Verben mit eu finden wir sowohl das althochdeutsch u des Präsens als auch das o des Präteritums wieder (sh. Spalten 6 und 7).

starke Verben mit ie
germanisch ahd. mhd. Verb Vergangenheitsformen Wörter mit o/ö Wörter mit u/ü
*beuga biogan biegen biegen bogen, gebogen der Bogen, die Bögen der Bug, die Bucht, bücken, der Bügel
*beuda biotan bieten bieten boten, geboten das Gebot, das Angebot
*fleuga fliogan vliegen fliegen flogen, geflogen die Flocke der Flug, der Flügel
*fleuha fliohan vliehen fliehen flohen, geflohen der Floh die Flucht
*fleuta fliozan vliezen fließen flossen, geflossen (er ist) flott, die Flosse der Fluss
*freusa friosan vriesen frieren froren, gefroren der Frost
*neutan nioʒan, ginioʒan (ge)nieʒen genießen genossen, genossen der Genuss
*geuta giozan giezen gießen gossen, gegossen die Gosse der Guss, der Aufguss
*greuga kri ochan kri echen kriechen krochen, gekrochen
*reuka riohhan riechen riechen rochen, gerochen der Geruch
*skeuba scioban schieben schieben schoben, geschoben der Schub, der Schubs, die Schaufel
*skeuta skiozan schiezen schießen schossen, geschossen das Geschoss der Schuss, der Schütze
*sleuta sliozan sliezen schließen schlossen, geschlossen das Schloss, der Schlosser der Schluss, der Schlüssel
*seuþan siodan sieden sieden sotten/siedeten, gesotten der Sod, das Sodbrennen der Sud
*spreuta spriozan spri ezen sprießen sprossen, gesprossen der Spross, der Sprössling, die Sprosse
*steuban spiln, spilen stieben, stiuben stieben stoben, gestoben der Staub
*dreupan triofan triefen triefen troffen/tröffen, getroffen der Tropfen die Traufe, träufeln
*þreutan firthrioʒan verdrieʒen verdrießen verdrossen, verdrossen der Verdruss
*fraleusan firliosan verliesen verlieren verloren, verloren der Verlust
*teuha ziohan ziehen ziehen zogen, gezogen ungezogen sein, zögern, der Zögling der Zug, die Zucht, der Zügel

Schwache Verben, die schon in der althochdeutschen Zeit bekannt waren, haben in der Regel kein eu im germanischen Wort. Ausnahme ist hier das Wort schmiegen. Zwar gab es auch (regional begrenzt) das Präteritum schmog und Partizip geschmogen. Unklar ist, warum diese starke Verbform sich nicht durchgesetzt hat.

schwache Verben mit ie
Verb ahd. mhd. gem.
dienen thionōn dienen *þewanōn
schmiegen gismiogan smiegen *smeuga
schmieren smirwen smirwen *smierwijan
ziemen zeman zemen *tēma
lieben liobōn, liuben lieben *lieuba

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Verben mit ie, die von einem anderen Wort abgeleitet sind
ie-Wort Verweis ahd. mhd. Herkunft
kriegen sh. Krieg krieg kriec, krieg Herkunft unklar
mieten sh. Miete mieta miete germ. *mizdō
niesen sh. Nummer ital. numero
rieseln sh. Reise reisa reise germ. *reisō
schielen sh. scheel skelah schelch, schel, schelwe germ. *skelha-
schmieden sh. Schmied smid smit germ. *smiþa-
siedeln sh. sitzen sizzan sitzen germ. *setjan
spielen sh. Spiel spil spil westgerm. *spila-
verschließen sh. schließen slioʒan slieʒen germ. *sleutan
versiegen sh. siegen sīgan sīgen unterg. Verb
vollziehen sh. ziehen ziohan ziehen germ. *teuhan
wiegen sh. wägen wegan, wegen
wiegen sh. Wiege wiega wiege ie. *u̯eg̑h-
wiegeln sh. wägen

wegan

wegen germ. *wega
zieren sh. Zier zierī ziere germ. *tērīn

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Verben mit ie, die erst später in den Sprachgebrauch aufgenommen wurden
Verb Jahrhundert Bemerkung
fiepen 19. Jh. lautmalend
fieren 16. Jh. ndd. vīren, Seemannssprache
grienen 19. Jh. ndd. Form von greinen (ahd. granōn
kieken 16. Jh. ndd. kīken, ab 19. Jh. umgangssprachlich
klieren 19. Jh. Herkunft unklar
liefern 14. Jh. Kaufmannstsprache, afrz. livrer
nieseln 18. Jh. Herkunft unklar
piepen 17. Jh. sh. piep
piepsen 17. Jh. sh. piep
piesacken 18. Jh. nd. pisacken
quieken 16. Jh. lautmalend
quietschen 17. Jh. sh. quieken 16. Jhd.
schniefen 17. Jh. sh. schnauben
schniegeln 17. Jh. omd. Schniegel
schwiemeln

15. Jh.

mnd. swimelen
sieben 15. Jh. sh. Sieb, ahd. sib
triezen 16. Jh. ndd. Herkunft unklar
wiehern 15. Jh. schallnachahmend, ahd. wihōn
wienern 19. Jh. Soldatensprache
ziepen 16. Jh. lautmalend

Nomen, Adjektive, sonstige

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Nomen, Adjektive und sonstige Wörter, die mit ie geschrieben werden
Wortart Wortbeispiele
Nomen: Beispiel, Bergfried, Biene, Bier, Biest, Bockbier, Brief, Dieb, Diele, Dienstag, Diesel, Dietrich, Fieber, Fiedel, Flieder, Fliege, Fliese, Frieden, Fries, Friesel, Gebiet, Geziefer, Giebel, Gieper, Gier, Glied, Gliedmaßen, Griebe, Griebs, Griesgram, Grieß, Kiebitz, Kiefer, Kiel, Kieme, Kiepe, Kies, Kiez, Knie, Krieg, Lied, Liese, Mieder, Mief, Miene, Miere, Mies, Miete, Niednagel, Niere, Niete, Pappenstiel, Pfriem, Pier, Priel, Priem, Priester, Ried, Riefe, Riege, Riegel, Riemen, Ries, Riese, Riesling, Schiefer, Schiene, Schierling, Schliere, Schmiere, Schwiegermutter, Schwiele, Sieb, Sieg, Siegel, Spiegel, Spieß, Stiefel, Stiege, Stieglitz, Stiel, Stier, Stiesel, Striegel, Strieme, Tiegel, Tier, Triesel, Verlies, Vieh, Vlies, Wiege, Wiese, Wiesel, Ziege, Ziegel, Ziel, Ziemer, Zwiebel
Adjektive bieder, diesig, fies, gediegen, gewieft, langwierig, lieb, liederlich, mies, niedlich, piepe, schief, schnieke, schwierig, siech, tief, viel, ziemlich
sonstige: die, dieser, hier, holterdiepolter, nie, nieder, niemals, niemand, schier, sie, vielleicht, vier, wie, wieder

Fremdwortsuffixe

xxyyzz

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Belege/Quellen

Diskussionsseite: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS); Wiktionary sowie das nicht werbefreie Online-Wörterbuch des Dudenverlages, Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Verlag de Gruyter, 2011

Rechtschreibregeln: amtliches Regelwerk der deutschen Rechtschreibung (2018)

Verteilung der Wörter mit ie:

Die Analysen der Grundwörter basieren auf dem Wortfamilienwörterbuch der deutschen Gegenwartssprache von Gerhard Augst, (1998)/ (2009). Die Grundwörter dieses Wortschatzes wurden für die Analyse um weitere und vor allem neuere relevante Grundwörter ergänzt.
Homophone Wortpaare: Wikipedia
Für die Analyse wurde die Korpus basierte Wortgrundformenliste DeReWo des Instituts für deutsche Sprache (IDS) mit rd. 326.946 Wörtern ausgewertet (Stand 12.2022).

Wörterlisten:

Wortfamilienwörterbuch der deutschen Gegenwartssprache von Gerhard Augst, (1998)/ (2009)
Verlinkungen: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS); Wiktionary
Lautwandel bei starken Verben: Althochdeutsche Sprachen, Ablautreihe IIa
Lautwandel bei starken Verben: Mittelhochdeutsche Sprache

Alle Internetquellen wurden zwischen dem 24. und 30.09.2023 abgerufen.

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