|
Meineid
|
Bedeutung:
|
Auf eine wissentlich falsche Aussage abgelegter Eid
|
Beispielsatz:
|
Wer vor Gericht auf eine Lüge schwört, leistet einen Meineid.
|
Wortart:
|
Nomen: der Meineid, die meineide; Wortbildung: Mein-eid
|
Herkunft:
|
Im ersten Teil von Meineid steckt das alte germanische Wort *maina was die Bedeutung von falsch oder betrügerisch hatte. Das alte Wort eid bedeutete Schwur, Gelöbnis. Ein Meineid ist also ein falscher Schwur.
|
|
Weiterführende Informationen
Entstehung:
|
8. Jh. ahd. eid , mhd. eit = Eid, Schwur, Gelöbnis
9. Jh. ahd. mein, mhd. mein = falsch, betrügerisch
|
Wortbildungen:
|
-
|
Ableitungen:
|
meineidig
|
siehe auch:
|
gemein
|
Das Morphem mein ist in dieser Bedeutung auf germ. *maina, ahd. mein im Sinne von falsch, betrügerisch zurückzuführen und daher etymologisch nicht mit dem Pronomen mein (ahd. mhd. mīn) verwandt.
|
In dieser Bedeutung kommt das Morphem mein in der Wortbildung Meineid nicht isoliert und nur in den Wortbildungen Meineid vor.
|
Das Morphem mein in dem Adjektiv gemein kann ebenfalls auf germ. *maina (gemaini) zurückgeführt werden. Berücksichtigt man diesen gemeinsamen germanischen Ursprung, so dürfte das Morphem mein nicht der Gruppe der unikalen Morpheme zugeordnet werden.
|
Allerdings wird bereits seit althochdeutscher Zeit kein Zusammenhang mehr zwischen dem Morphem mein in gemein und Meineid gesehen. Das Adjektiv gemein wurde bereits im 8. Jhd. im Sinne von mehreren gehörend, mehreren abwechselnd zukommend verwendet. Die heutige Verwendung im Sinne von gewöhnlich ist erst seit dem 15. Jhd. belegt. Erst im 19. Jhd. entwickelte sich die Bedeutung verächtlich unanständig.
|
Da sich schon sehr früh eine unterschiedliche Bedeutung des Morphems mein in den Wörtern gemein und Meineid entwickelt hat, ordne ich beide Wörter der Gruppe der unikalen Morpheme zu.
|
|
Das Morphem mein ist in der Bedeutung falsch, betrügerisch ein unikales Morphem.
|
Seitenanfang
Quellen Wörter