Hinweise zum Wort schlohweiß
Bedeutung:
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vollkommen weiß
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Beispielsatz:
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Seine Haare waren inzwischen schlohweiß geworden.
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Wortinfo:
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Adjektiv, keine Steigerungsformen möglich; Worttrennung: schloh-weiß; Aussprache: [ˈʃloːˌvaɪ̯s]
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Herkunft:
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Die ursprüngliche Bedeutung war: Weiß wie ein Hagelkorn. Zu dem mittelhochdeutsche Nomen slōʒe = Hagelkorn. gab es schon im 15. Jahrhundert das zusammengesetzte Adjektiv schloßweiß = weiß wie ein Hagelkorn. Damit bezeichnete man vor allem das weiße Haar älterer Menschen. Im 18. Jahrhundert verdrängte dann das niederdeutsche Wort slōhagelwitt das ältere schloßweiß. Im 19. Jahrhundert wurde es dann an die hochdeutsche Sprache angepasst: aus slōhagel wurde schloh und aus witt wurde weiß.
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Weiterführende Informationen
Entstehung
Parallel zum mhd. Nomen slōʒe war in Norddeutschland die nd. Form slōte gebräuchlich. Daraus entwickelten sich hd. schloßweiß und nd. slōhagelwitt. Im 19. Jh. setzte sich für die Bedeutung weißes Haar eines älteren Menschen die niederdeutsche Variante durch. Unklar ist, ob das h im Wortinneren ein Rest von der Kürzung slōh(agel)witt - schlohweiß ist oder von der Entwicklung der Nomens slōten (Plural) hin zu slōhen abgeleitet werden kann.
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Unikales Morphem ?
Das niederdeutsche slōh bzw. hochdeutsche schloh gibt es heute nicht mehr. Es ist nur in der Wortbildung schlohweiß erhalten geblieben. Auch die mittelhochdeutschen Wörter Schloße (Hagel) schloßen und schloßweiß sind heute nur noch in wenigen regionalen Dialekten gebräuchlich.
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Das Morphem schloh ist daher ein unikales Morphem.
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Belege/Quellen
DWDS, Wiktionary, Wörterbuchnetz (versch. Wörterbücher, vor allem Adelung, Goethe, Grimm), ZDL sowie verschiedene nicht werbefreie Quellen: Educalingo, Duden Online-Wörterbuch, wissen.de
Weiterführende Informationen zu den Scheinwörtern/unikalen Morphemen