Lärm

Aus Fragen an Graf Ortho
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Warum schreiben wir Lärm und nicht *Lerm? Wir können das Wort doch nicht auf ein Wort mit a zurückführen.

Diskussion

Herr Alt Wenn die Wachposten eines römischen Heerlagers einen Feind erspähten riefen sie: all arme, was soviel bedeutet wie „auf zu den Waffen“. Aus diesem all arme ist unser Wort Alarm geworden.

Wenn nun aber viele hundert Krieger zu ihren Waffen eilen, dann machen sie hierbei viel Krach und Geschrei, also viel Lärm.

Dieser Zusammenhang zwischen Lärm und Alarm hat für das ä im Wort Lärm gesorgt.

Interessantes: Mehr zum Thema Lärm findest du auf der Internetseite Klexikon, in der Kiwithek und für jüngere Kinder auf der Seite Kidsweb der Stadt Wien.
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Weiterführende Informationen

Modellwortschatz

Das Wort Stichwort gehört zum Modellwortschatz.

Redensart

„Viel Lärm um nichts (machen).“ Eine große Aufregung wegen einer Kleinigkeit machen.

Viel Lärm um nichts ist der Titel einer Komödie von William Shakespeare

Wörterliste

Lärm lärmen (das Lärmen), lärmig, der Lärmer, die Lärmerin,
Adjektive: entlärmen, lärmarm, lärmempfindlich, lärmerfüllt, lärmfrei, lärmgeplagt, lärmgeschädigt, lärmgeschützt, lärmintensiv, lärmschluckend, lärmschwerhörig, lärmtechnisch
Grundwort: Lärmattacke, Lärmbeeinträchtigung, Lärmbekämpfung, Lärmbelästigung, Lärmbelastung, Lärmbeschwerde, Lärmdämmung, Lärmeinwirkung, Lärmemission, Lärmentwicklung, Lärmerregung, Lärmexperte, Lärmforscher, Lärmfrage, Lärmgegner, Lärmgrenze (Lärmgrenzwert), Lärmgutachten, Lärmimmission, Lärminstrument, Lärmkarte, Lärmklage, Lärmklasse, Lärmkontingent, Lärmkulisse, Lärmmacher, Lärmmessung, Lärmminderung (Lärmminderungsplan), Lärmorgie, Lärmpegel, Lärmproblem (Lärmproblematik), Lärmquelle, Lärmreduktion, Lärmreduzierung, Lärmrichtwert, Lärmsanierung (Lärmsanierungsprogramm), Lärmschaden, Lärmschleuder, Lärmschutz (Lärmschutzanlage, Lärmschutzauflage, Lärmschutzbau, Lärmschutzbereich, Lärmschutzbestimmung, Lärmschutzeinrichtung, Lärmschützer, Lärmschutzfenster, Lärmschutzgrund, Lärmschutzgutachten, Lärmschutzhalle, Lärmschutzmaßnahme, Lärmschutzmauer, Lärmschutzprogramm, Lärmschutztunnel, Lärmschutzverordnung, Lärmschutzvorschrift, Lärmschutzwall, Lärmschutzwand, Lärmschutzzaun, Lärmschutzzeile, Lärmschutzzone, Lärmschwerhörigkeit, Lärmsituation, Lärmstress, Lärmteppich, Lärmterror, Lärmvermeidung, Lärmverordnung, Lärmverursacher, Lärmvorschrift, Lärmwall, Lärmwand, Lärmwert, Lärmzone
Bestimmungswort: Alltagslärm, Arbeitslärm, Autobahnlärm, Autolärm, Bahnlärm, Baulärm, Baustellenlärm, Dauerlärm, Düsenlärm, Fluglärm (Fluglärmbelastung), Fluglärmgegner, Fluglärmgesetz, Fluglärmkommission, Fluglärmschutz, Fluglärmschutzkommission, Fluglärmstreit), Flugzeuglärm, Gefechtslärm, Gelärm (Gelärme), Gitarrenlärm, Großstadtlärm, Heidenlärm, Höllenlärm, Hubschrauberlärm, Kampfeslärm, Kampfjetlärm, Kampflärm, Kinderlärm, Kneipenlärm, Kriegslärm, Luxuslärm, Maschinenlärm, Motorenlärm, Schießlärm, Schlachtenlärm, Stadtlärm, Straßenlärm, Straßenverkehrslärm, Tieffluglärm, Umgebungslärm, Verkehrslärm, Verlärmung, Windlärm, Zuglärm

Wenn du wissen möchtest, was ein Wort bedeutet, dann klicke auf das Wort. Du gelangst dann zum Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS). Dort findest du auch weitere Informationen zum Wort (Wortart, Aussprache, Bedeutung, Herkunft usw.)

Herkunft

Zunächst als Fremdwort im deutschen Sprachraum von ital. all arma = zu den Waffen übernommen.

Ab Mitte 14. Jhd. frühneuhochdeutsch allerma, allerm, alerma, alerm. Die Betonung lag wie im Italienischen auf der zweiten Silbe: [a‘lɛʁm(a)].

Ab ca. Anfang des 16. Jhd. fiel der unbetonte Anlaut zunehmend weg: der lerm, der lerma, der lermen. Ab Ende des 16. Jhd. setzte sich für dieses Wort auch die Großschreibung durch.

Ab Mitte des 17. Jhd. zunächst vereinzelt auch Lärm. Bis Anfang des 19. Jhd. standen die Schreibungen mit e und ä nebeneinander. So sind beispielswiese in der Oeconomische Encyclopädie von Johann Georg Krünitz sowohl das Stichwort der Lermen (Band 77, 1799-1806) als auch der Lärm und der Lärmen (Band 65, 1794-1803) enthalten.

Frühe Belege Lärm: Joachim Lütkemann, Frankfurt (Main), 1652: Wir haben jhn gehöret Lästerwort reden / wider Mosen vnd wider GOtt. Darauff gehet der Lärm an / vnd bewegen das Volck; Joachim Sandrart, Nürnberg, 1680: ... unterweilen auf der Trompete Lärm bliesse ...;

Späte Belege Lerm: Johann Wolfgang von Goethe, Tübingen, 1809: ... Ueber dem Lerm erwacht der alte Schiffsmeiſter ...; Johann Peter Hebel, Tübingen, 1811: Wer viel Lerm macht, hat wenig Muth.;


Belege/Quellen

Diskussion: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS), Wiktionary, Wikipedia; Klexikon, Kiwithek , Kidsweb (Bildungsserver der Stadt Wien)
Modellwortschatz: Rechtschreibwerkstatt (Verlagsseite, nicht werbefrei)
Redensarten: DWDS, Wikipedia
Wörterliste: Die Wörterliste beruht auf einer Analyse der korpusbasierten Wortgrundformenliste DeReWo des Instituts für deutsche Sprache (IDS) (31.12.2012)
Die Wörter sind mit dem Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS) oder dem freien Wörterbuch Wiktionary verlinkt. Wörter, die in keiner werbefreien Onlinedatenbank vorkommen, wurden nicht verlinkt.
Herkunft:
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS)
Wiktionary
Krünitz, Johann, Georg: Oeconomische Enzyklopädie, Uni Trier

Lärm, Band 65, 1794 - 1804
Lermen, Band 77, 1799 - 1906

Deutsche Textkorpora (DTA) Suchbegriff: Lärm, Suchtreffer 1 bis 700

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmunterung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, Seite 101,
Sandrart, Joachim von: ICONOLOGIA DEORUM. Nürnberg, 1680, Seite 128,
Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809, Seite 210,
Hebel, Johann Peter: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Tübingen, 1811, Seite 76

Alle Belege abgerufen am 20.03.2023.

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