Lärm
Warum schreiben wir Lärm und nicht *Lerm? Wir können das Wort doch nicht auf ein Wort mit a zurückführen. |
Diskussion
Wenn die Wachposten eines römischen Heerlagers einen Feind erspähten riefen sie: all arme, was soviel bedeutet wie „auf zu den Waffen“. Aus diesem all arme ist unser Wort Alarm geworden.
Wenn nun aber viele hundert Krieger zu ihren Waffen eilen, dann machen sie hierbei viel Krach und Geschrei, also viel Lärm. Dieser Zusammenhang zwischen Lärm und Alarm hat für das ä im Wort Lärm gesorgt. | |
Interessantes: | Mehr zum Thema Lärm findest du auf der Internetseite Klexikon, in der Kiwithek und für jüngere Kinder auf der Seite Kidsweb der Stadt Wien. |
Weiterführende Informationen
Modellwortschatz
Das Wort Stichwort gehört zum Modellwortschatz.
Du kannst dir auch einige Fremdsprachen anhören.
Redensart
„Viel Lärm um nichts (machen).“ Eine große Aufregung wegen einer Kleinigkeit machen.
Viel Lärm um nichts ist der Titel einer Komödie von William Shakespeare
Wörterliste
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Herkunft
Zunächst als Fremdwort im deutschen Sprachraum von ital. all arma = zu den Waffen übernommen.
Ab Mitte 14. Jhd. frühneuhochdeutsch allerma, allerm, alerma, alerm. Die Betonung lag wie im Italienischen auf der zweiten Silbe: [a‘lɛʁm(a)].
Ab ca. Anfang des 16. Jhd. fiel der unbetonte Anlaut zunehmend weg: der lerm, der lerma, der lermen. Ab Ende des 16. Jhd. setzte sich für dieses Wort auch die Großschreibung durch.
Ab Mitte des 17. Jhd. zunächst vereinzelt auch Lärm. Bis Anfang des 19. Jhd. standen die Schreibungen mit e und ä nebeneinander. So sind beispielswiese in der Oeconomische Encyclopädie von Johann Georg Krünitz sowohl das Stichwort der Lermen (Band 77, 1799-1806) als auch der Lärm und der Lärmen (Band 65, 1794-1803) enthalten.
Frühe Belege Lärm: Joachim Lütkemann, Frankfurt (Main), 1652: Wir haben jhn gehöret Lästerwort reden / wider Mosen vnd wider GOtt. Darauff gehet der Lärm an / vnd bewegen das Volck; Joachim Sandrart, Nürnberg, 1680: ... unterweilen auf der Trompete Lärm bliesse ...;
Späte Belege Lerm: Johann Wolfgang von Goethe, Tübingen, 1809: ... Ueber dem Lerm erwacht der alte Schiffsmeiſter ...; Johann Peter Hebel, Tübingen, 1811: Wer viel Lerm macht, hat wenig Muth.;
Belege/Quellen
Diskussion: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS), Wiktionary, Wikipedia; Klexikon, Kiwithek , Kidsweb (Bildungsserver der Stadt Wien)
Modellwortschatz: Rechtschreibwerkstatt (Verlagsseite, nicht werbefrei)
Redensarten: DWDS, Wikipedia
Wörterliste: Die Wörterliste beruht auf einer Analyse der korpusbasierten Wortgrundformenliste DeReWo des Instituts für deutsche Sprache (IDS) (31.12.2012)
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Herkunft:
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS)
Wiktionary
Krünitz, Johann, Georg: Oeconomische Enzyklopädie, Uni Trier
Deutsche Textkorpora (DTA) Suchbegriff: Lärm, Suchtreffer 1 bis 700
- Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmunterung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, Seite 101,
- Sandrart, Joachim von: ICONOLOGIA DEORUM. Nürnberg, 1680, Seite 128,
- Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809, Seite 210,
- Hebel, Johann Peter: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Tübingen, 1811, Seite 76
Alle Belege abgerufen am 20.03.2023.