Die Geschichte des Buchstabens S: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 12. Februar 2022, 14:22 Uhr

Buchstabe S: Geschichte, Laut-Buchstaben, Lautbilder, Schriften, Zeichen, Info zur LBZ, Info Diagramme


Der Buchstabe S ist der 19 Buchstabe unseres Alphabets. Bei den Griechen hieß dieser Buchstabe Sigma.

Von den Ägyptern bis zu den Römern

Der Buchstabe s ist so alt wie das Alphabet und die Schrift. Und wie die meisten Buchstaben, so hat auch dieser einen ganz bildhaften Hintergrund.
So sieht ein Backenzahn aus.
Und so ungefähr sieht der Backenzahn aus, wenn man ihn malt.
So sah das Zeichen im alten Ägypten aus. Die Ägypter nannten es sin, was so viel heißt wie Zahn. Hier ist noch deutlich zu sehen, was gemeint ist. Das Bild sieht tatsächlich aus wie ein Backenzahn.
Die Semiten (eine israelische Volksgruppe, die auf dem Sinai lebte) übernahmen einige ägyptischen Bilder und ordneten jedem Zeichen einen Laut zu. So entstand die Buchstabenschrift und das Alphabet. Aus dem ägyptischen sin wurde der Buchstabe s.
Die Semiten (oder die Phönizier?) vereinfachten das Zeichen für den Zahn.

So war es nun viel leichter zu schreiben. Auch im hebräischen setzte sich diese Form durch. Hier hieß der Buchstabe Schin.

Bevor der Buchstabe von den Griechen übernommen wurde, änderte sich seine Lage. Wenn du den semitischen Buchstaben im Uhrzeigersinn weiterdrehst, dann hast du den griechischen Buchstaben. Die Griechen sagten dazu sigma.
Damals gab es auch schon Kleinbuchstaben. Für das sigma hatten die Griechen zwei verschiedene Formen, die in der Aussprache etwa unserem stimmlosen s [s] wie in Wasser und dem stimmhaften s [z] wie in Rose entsprachen.

Auch diese beiden Formen wirst du schnell als den unteren Teil und den oberen Teil des Großbuchstabens ausmachen können.

Die Römer übernahmen den Buchstaben von den Griechen. Mit der Zeit vereinfachten sie den Buchstaben. Zuerst ließen sie den oberen Haken  und schließlich auch den untere Querstrich weg.
S s Als dann im Mittelalter mit der Feder geschrieben wurde, entstand unsere heutige Form des Buchstabens.
So ist aus dem ägyptischen Zahn unsere Schlange geworden.

Alte Schriften

Wenn du die Geschichte des Buchstabens kennst, dann wirst du dieses Zeichen auch in vielen alten Schriften wiedererkennen. Dabei darfst du dich nicht von der Lage des Zeichens verwirren lassen. Dreh das Zeichen mal nach links oder rechts und du wirst den Ursprung, den ägyptischen Backenzahn, leicht wiederfinden.
Das samaritische Schriftzeichen.
Verschiedene aramäische Schreibweisen.
So entwickelte sich das Zeichen im etruskischen:
Das s in der hebräischen Quadratschrift.

Kyrillisch

Wenn du die alten und die griechischen Zeichen für den Buchstaben s kennst, dann wird es dir auch nicht schwer fallen, diese Formen in der kyrillischen Schrift Russlands wiederzuerkennen. Für unsere verschiedenen s-Laute gibt es im russischen auch verschiedene Zeichen.
So schreibt man in Russland das stimmhafte s (wie in Rose oder See). Du wirst sofort den griechischen Buchstaben wiedererkennen, wenn du dich nicht daran störst, dass dieser spiegelbildlich geschrieben ist.
So wird das stimmlose s in Russland geschrieben. Der Buchstabe sieht nur so aus wie unser C. Die Geschichte ist jedoch eine andere. Schau dir noch einmal die griechischen Kleinbuchstaben an.

Genau! Es ist nur die obere Hälfte des griechischen Großbuchstabens.

In Russland gibt es ein Sonderzeichen für den Laut sch. Du wirst leicht erkennen, dass dieses Zeichen eine stark vereinfachte Form das alten ägyptischen Backenzahns ist.
Und so wird der Laut tsch in Russland geschrieben. Die Aramäer haben früher den Backenzahn auf ganz ähnliche Weise vereinfacht.

Arabisch

Unsere Schrift ist von den Buchstaben der Römer abgeleitet. Diese wiederum von den Griechen und die haben die Buchstaben von den Phöniziern übernommen. Die arabischen Schriften gehen ebenfalls auf die Phönizier zurück, auch wenn sie für uns sehr ungewöhnlich aussehen. Im Gegensatz zu unserer Buchstabenschrift sind die arabischen Schriften Silbenschriften. Es werden nur die Konsonanten geschrieben. Die Vokale werden durch Zusatzzeichen gekennzeichnet.

Da die arabischen Schriften auf den gleichen Ursprung (Phönizier) zurückgehen, wird dich die Form des Buchstabens s kaum überraschen.

    Dies ist der Buchstabe s in der arabischen Schrift (Grundform, Mittel- und Endform). Der Buchstabe heißt sin, also noch genau so, wie bei den Ägyptern. Die Aussprache ähnelt unserem stimmlosen [s] (wie in Klasse oder Fuß.)
    Sind über dem Buchstaben noch drei kleine Pünktchen, dann heißt er schin. Die Aussprache entspricht unserem [sch].
Für das stimmhafte [s] (wie in Rose) gibt es auch ein Zeichen in der arabischen Schrift. Wenn du es rumdrehst, dann findest du wieder ähnliche Formen (allerdings eine andere Aussprache) in der griechischen und kyrillischen Schrift.

Hebräisch

Die hebräische Schrift ist wie die arabischen Schriften eine vokallose Schrift. Sie ist sicherlich die älteste heute noch benutzte Schrift. Wie die anderen Buchstabenschriften geht auch die hebräische auf die semitische Schrift zurück.
Auch in der hebräischen Quadratschrift (die Schrift der Buchdrucker) findest du die leicht veränderte Form des ägyptischen Backenzahns wieder. Der Buchstabe heißt sin und das bedeutet auch heute noch Zahn.

Buchstaben: A - B - C - D - E - F - G - H - I - J - K - L - M - N - O - P - Q - R - S - T - U - V - W - X - Y - Z