Diagramme, die zeigen, wie oft D vorkommt: Unterschied zwischen den Versionen

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{{BuchstabeD}}
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Auf dieser Seite erfährst du etwas darüber wie oft der Buchstabe ''D/d'' in verschiedenen Wortschätzen vorkommt.
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===Wie oft kommt der Buchstabe ''D/d'' in verschiedenen Wortschätze vor?===
===Wie oft kommt der Buchstabe ''D/d'' in verschiedenen Wortschätzen vor?===
Der erweiterte Wortschatz der Grundwörter der deutschen Gegenwartssprache (Augst) enthält 8.313 Wörter mit insgesamt 56.014 Buchstaben. Dieser Wortschatz enthält 1.246 mal den Buchstaben ''D/d''. Das entspricht 2,24 Prozent. Der Buchstabe ''D/d'' belegt den Rang 17 und ist demnach ein durchschnittlich oft vorkommender Buchstabe. <br>Allerdings schwankt die Häufigkeit je nachdem welcher Wortschatz betrachtet wird. In den unteren vier Diagramme werden verschiedene Wortschätze analysiert:  
Der erweiterte Wortschatz der Grundwörter der deutschen Gegenwartssprache (Augst) enthält 8.313 Wörter mit insgesamt 56.014 Buchstaben. Dieser Wortschatz enthält 1.246 mal den Buchstaben ''D/d''. Das entspricht 2,24 Prozent. Der Buchstabe ''D/d'' belegt den Rang 17 und ist demnach ein durchschnittlich oft vorkommender Buchstabe. <br>Allerdings schwankt die Häufigkeit, je nachdem welcher Wortschatz betrachtet wird. In den unteren vier Diagramme werden verschiedene Wortschätze analysiert:  
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Im Modellwortschatz kommt der Buchstabe ''D/d'' etwa gleich häufig vor wie im Wortschatz der Grundwörter (12 Prozent, Rang 17).  
Im Modellwortschatz kommt der Buchstabe ''D/d'' etwa gleich häufig vor wie im Wortschatz der Grundwörter (12 Prozent, Rang 17).  


Deutlich häufiger ist der Buchstabe ''D/d'' in Schülertexten (Klasse 3/4) zu finden. Schaut man sich die zehn häufigsten Wörter in Schülertexten an so zeigt sich, dass in diesen Texten besonders häufig Funktionswörter  (Artikel,  Adverbien usw.) verwendet werden. Die sechs häufigsten machen insgesamt rd. Dreiviertel aller Wörter mit dem Buchstaben ''D/d'' aus:
Deutlich häufiger ist der Buchstabe ''D/d'' in Schülertexten (Klasse 3/4) zu finden. Schaut man sich die zehn häufigsten Wörter in Schülertexten an, so zeigt sich, dass in diesen Texten besonders häufig Funktionswörter  (Artikel,  Adverbien usw.) verwendet werden. Die sechs häufigsten machen insgesamt rd. Dreiviertel aller Wörter mit dem Buchstaben ''D/d'' aus:


*''Die/die'' = 26,2 %; ''Der/der'' = 18,2 %; ''Den/den'' = 11,7 %; ''Das/das'' = 9,9 %; ''dem'' = 6,1 %; ''Da/da'' = 3,4 %
*''Die/die'' = 26,2 %; ''Der/der'' = 18,2 %; ''Den/den'' = 11,7 %; ''Das/das'' = 9,9 %; ''dem'' = 6,1 %; ''Da/da'' = 3,4 %


Das häufigere Vorkommen von Wörtern mit ''D/d'' in einem Wörterbuch ist vor allem auf das häufigere Vorkommen von Wörtern mit Vor- und Nachsilben zurückzuführen. Diese fallen vor allen dingen bie Fremdwörtern ins Gewicht.:
Das häufigere Vorkommen von Wörtern mit ''D/d'' in einem Wörterbuch ist vor allem auf das häufigere Vorkommen von Wörtern mit Vor- und Nachsilben zurückzuführen. Diese fallen vor allen Dingen bei Fremdwörtern ins Gewicht.:


* deutsche Vor- und Nachsilben mit ''D/d'': ''dar-, durch-, grund-, sonder-, wieder-, wider-; -land, -dings,''
* deutsche Vor- und Nachsilben mit ''D/d'': ''dar-, durch-, grund-, sonder-, wieder-, wider-; -land, -dings,''
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Unterteilt man die Gruppe der Wörter, die mit ''D/d'' geschrieben werden in Fremdwörter und Wörter, die den deutschen Rechtschreibprinzipien folgen (germanische Wurzeln, Lehnwörter) so zeigt sich eine etwa gleich häufige Verteilung. <br clear="all">
Unterteilt man die Gruppe der Wörter, die mit ''D/d'' geschrieben werden in Fremdwörter und Wörter, die den deutschen Rechtschreibprinzipien folgen (germanische Wurzeln, Lehnwörter), so zeigt sich eine etwa gleich häufige Verteilung. <br clear="all">
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=== Wie ist der Buchstabe in den Wörtern verteilt?===
=== Wie ist der Buchstabe in den Wörtern verteilt?===
Betrachtet man die Wörter, die den Buchstaben ''D/d'' enthalten, unter dem Gesichtspunkt ob der Buchstabe am Wortanfang, im Wortinneren oder am Wortende steht, ergibt sich folgendes:
Betrachtet man die Wörter, die den Buchstaben ''D/d'' enthalten, unter dem Gesichtspunkt, ob der Buchstabe am Wortanfang, im Wortinneren oder am Wortende steht, ergibt sich folgendes:


Im erweiterten Wortschatz der Grundwörter der deutschen Gegenwartssprache (Augst) dominiert der Kleinbuchstabe ''d'' im Wortinneren (rd. 60 Prozent). Am Wortende ist der Buchstabe eher selten anzutreffen (12 Prozent). Bei rd. einem drittel aller Grundwörter steht der Buchstabe ''D/d'' am Wortanfang.  
Im erweiterten Wortschatz der Grundwörter der deutschen Gegenwartssprache (Augst) dominiert der Kleinbuchstabe ''d'' im Wortinneren (rd. 60 Prozent). Am Wortende ist der Buchstabe eher selten anzutreffen (12 Prozent). Bei rd. einem drittel aller Grundwörter steht der Buchstabe ''D/d'' am Wortanfang.  
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Bei allen Buchstaben kommt der Kleinbuchstabe deutlich häufiger vor als der Großbuchstabe. In Schülertexten dominiert der Kleinbuchstabe ''d'' gegenüber dem Großbuchstaben mit über 96 Prozent.
Bei allen Buchstaben kommt der Kleinbuchstabe deutlich häufiger vor als der Großbuchstabe. In Schülertexten dominiert der Kleinbuchstabe ''d'' gegenüber dem Großbuchstaben mit über 96 Prozent.


Für den Anfangsunterricht bedeutet dies, dass sich die Übungen zur Schreibmotorik vor allem auf das bewegungsökonomische Schreiben des Kleinbuchstabens konzentrieren sollte. Dies gilt vor allem für Schüler*innen bei motorischen Schwierigkeiten.
Für den Anfangsunterricht bedeutet dies, dass sich die Übungen zur Schreibmotorik vor allem auf das bewegungsökonomische Schreiben des Kleinbuchstabens konzentrieren sollten. Dies gilt vor allem für Schüler*innen bei motorischen Schwierigkeiten.


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=== In welcher Buchstabenumgebung kommt der Buchstabe ''D/d'' vor?===
=== In welcher Buchstabenumgebung kommt der Buchstabe ''D/d'' vor?===


'''Vorbemerkung:''' Der Sinn des Schreibens ist, dass das Geschriebene gelesen wird. Die dominante Leseschrift ist heute die Druckschrift. (Das war früher, als es noch keine E-Mails und Handys gab, anders. Hier war die verbundene Handschrift (z. B in Briefen) eine gleichbedeutende Leseschrift. Ziel  des Schreibunterrichtes ist es, dass die Kinder eine '''lesbare''', '''flüssige''' und '''schnell''' zu schreibende '''Handschrift''' entwickeln.
'''Vorbemerkung:''' Der Sinn des Schreibens ist, dass das Geschriebene gelesen wird. Die dominante Leseschrift ist heute die Druckschrift. Das war früher, als es noch keine E-Mails und Handys gab, anders. Hier war die verbundene Handschrift (z. B in Briefen) eine gleichbedeutende Leseschrift. Ziel  des Schreibunterrichtes ist es, dass die Kinder eine '''lesbare''', '''flüssige''' und '''schnell''' zu schreibende '''Handschrift''' entwickeln.


Wenn wir die Buchstabenverbindungen mit den Buchstaben ''D/d'' im erweiterte Wortschatz der Grundwörter der deutschen Gegenwartssprache (Augst) betrachten so ergibt sich:
Wenn wir die Buchstabenverbindungen mit den Buchstaben ''D/d'' im erweiterte Wortschatz der Grundwörter der deutschen Gegenwartssprache (Augst) betrachten so ergibt sich:


*Der Großbuchstabe ''D'' ist ein linksausläufiger Buchstabe. Jede Verbindung zu einem Folgebuchstaben verändert die Form des Druckbuchstabens. Das erschwert das schnelle Wiedererkennen und flüssige Lesen. Zudem ist die Bewegung mit dem Stift zum Folgebuchstaben langsamer als der Luftsprung. '''Daher ist jede Verbindung des Großbuchstabens ''D'' zu einem Folgebuchstaben unsinnig und unökonomisch'''.
*Der Großbuchstabe ''D'' ist ein linksausläufiger Buchstabe. Jede Verbindung zu einem Folgebuchstaben verändert die Form des Druckbuchstabens. Das erschwert das schnelle Wiedererkennen und flüssige Lesen. Zudem ist die Bewegung mit dem Stift zum Folgebuchstaben langsamer als der Luftsprung. '''Daher ist jede Verbindung des Großbuchstabens ''D'' zu einem Folgebuchstaben unsinnig und unökonomisch'''.
*Der Kleinbuchstabe ''d'' ist ein linksanläufiger Buchstabe. Eine Verbindung zu jedem vorausgehenden Buchstaben führt zu eine schwierig zu schreibenden "Deckelung". Dies führt besonders bei motorischen Schwierigkeiten eines Kindes zu einer "Verunstaltung" des Buchstabens, was die Lesbarkeit deutlich erschwert. Auch hier ist der Luftsprung schneller als jede Verbindung mit dem Stift. '''Daher ist jede Verbindung eines beliebigen Buchstabens mit dem Kleinbuchstabens ''d'' als zweites Glied unsinnig und unökonomisch.'''
*Der Kleinbuchstabe ''d'' ist ein linksanläufiger Buchstabe. Eine Verbindung zu jedem vorausgehenden Buchstaben führt zu einer schwierig zu schreibenden "Deckelung". Dies führt besonders bei motorischen Schwierigkeiten eines Kindes zu einer "Verunstaltung" des Buchstabens, was die Lesbarkeit deutlich erschwert. Auch hier ist der Luftsprung schneller als jede Verbindung mit dem Stift. '''Daher ist jede Verbindung eines beliebigen Buchstabens mit dem Kleinbuchstabens ''d'' als zweites Glied unsinnig und unökonomisch.'''


*Eine Verbindung zum Nachfolgebuchstaben ist zu einem rechtsanläufigen Buchstaben möglich und bei einigen wenigen Buchstaben auch sinnvoll. Genau diese Buchstabenfolgen sind für die Schreibentwicklung der Kinder und den Schreibunterricht von Bedeutung. Bei den Grundwörtern der deutschen Gegenwartssprache sind flüssig verbindbar ( Angaben in Prozent bezogen auf alle Buchstabenverbindungen mit dem Buchstaben ''d'' als Erstglied): ''de'' = 44,1 und eingeschränkt noch ''dm'' = 0,4, ''dn'' = 0,3. Auf Kosten der Schreibgeschwindigkeit sind darüber hinaus noch Buchstaben verbindbar, die mit einem senkrechten Strich beginnen.
*Eine Verbindung zum Nachfolgebuchstaben ist zu einem rechtsanläufigen Buchstaben möglich und bei einigen wenigen Buchstaben auch sinnvoll. Genau diese Buchstabenfolgen sind für die Schreibentwicklung der Kinder und den Schreibunterricht von Bedeutung. Bei den Grundwörtern der deutschen Gegenwartssprache sind flüssig verbindbar ( Angaben in Prozent bezogen auf alle Buchstabenverbindungen mit dem Buchstaben ''d'' als Erstglied): ''de'' = 44,1 und eingeschränkt noch ''dm'' = 0,4, ''dn'' = 0,3. Auf Kosten der Schreibgeschwindigkeit sind darüber hinaus noch Buchstaben verbindbar, die mit einem senkrechten Strich beginnen.

Version vom 6. Oktober 2022, 09:42 Uhr

Buchstabe D: Geschichte, Laut-Buchstaben, Lautbilder, Schriften, Zeichen, Info zur LBZ, Info Diagramme


Auf dieser Seite erfährst du etwas darüber, wie oft der Buchstabe D/d in verschiedenen Wortschätzen vorkommt.

Diagramm 1: Vorkommen, Grundwörter

Wie oft kommt der Buchstabe D/d in verschiedenen Wortschätzen vor?

Der erweiterte Wortschatz der Grundwörter der deutschen Gegenwartssprache (Augst) enthält 8.313 Wörter mit insgesamt 56.014 Buchstaben. Dieser Wortschatz enthält 1.246 mal den Buchstaben D/d. Das entspricht 2,24 Prozent. Der Buchstabe D/d belegt den Rang 17 und ist demnach ein durchschnittlich oft vorkommender Buchstabe.
Allerdings schwankt die Häufigkeit, je nachdem welcher Wortschatz betrachtet wird. In den unteren vier Diagramme werden verschiedene Wortschätze analysiert:

D/d Grundwörter MWS Wörterbuch Schülertexte Analyse IDS
Wörter 8313 960 211.161 58.338

Buchstaben ges.

56.014 5.534 2.400.956 280.770 11.671.498.64
Buchstabe 1.246 121 63.167 2.254 544.356.343
Prozent 2,24 2,19 2,64 4,83 4,66
Rang 17 18 14 9 8
durchschnittlich durchschnittlich durchschnittlich häufig häufig

Die Analyse der Wortschätze zeigt, dass der Buchstabe D/d im Modellwortschatz etwa gleich häufig vorkommt wie im Wortschatz der Grundwörter der deutschen Gegenwartssprache. Bzgl. des Buchstabens D/d bildet der Modellwortschatz relativ gut die Grundwörter des Gesamtwortschatzes ab.

Vergleicht man die Ergebnisse der Auswertung von Wortschätzen (Grundwörter, Modellwortschatz, Online-Wörterbuch) mit den Ergebnissen der Textanalysen (Schülertexte, IDS) so zeigt sich, dass der Buchstabe D/d in Texten deutlich häufiger vorkommt (Rang 9/8) als in Wortschätzen (Rang 17/18/14). Der Buchstabe D/d kommt demnach in häufig verwendeten Wörtern vor. Das sind vor allem Funktionswörter, wie z. B. die Artikel (der, die, das usw.) mit den diversen Ableitungen (z. B. dieses, dieser), Adverbien (z. B. danach, darüber, darunter, deshalb, davon), Subjunktionen (z. B. da, damit, dass) und von der Zahl 3 abgeleiteten Zahlwörtern (dreißig, dreihundert usw.).

Diagramm 6: Vorkommen, Grundwörter
Diagramm 10: Vorkommen, Grundwörter

In wie vielen Wörtern kommt der Buchstabe D/d vor?

Im erweiterten Wortschatz der Grundwörter der deutschen Gegenwartssprache (Augst) kommt der Buchstabe D/d in rd. 14 Prozent aller Wörter vor. Das entspricht dem Rang 17 bezogen auf alle Buchstaben.

Im Modellwortschatz kommt der Buchstabe D/d etwa gleich häufig vor wie im Wortschatz der Grundwörter (12 Prozent, Rang 17).

Deutlich häufiger ist der Buchstabe D/d in Schülertexten (Klasse 3/4) zu finden. Schaut man sich die zehn häufigsten Wörter in Schülertexten an, so zeigt sich, dass in diesen Texten besonders häufig Funktionswörter (Artikel, Adverbien usw.) verwendet werden. Die sechs häufigsten machen insgesamt rd. Dreiviertel aller Wörter mit dem Buchstaben D/d aus:

  • Die/die = 26,2 %; Der/der = 18,2 %; Den/den = 11,7 %; Das/das = 9,9 %; dem = 6,1 %; Da/da = 3,4 %

Das häufigere Vorkommen von Wörtern mit D/d in einem Wörterbuch ist vor allem auf das häufigere Vorkommen von Wörtern mit Vor- und Nachsilben zurückzuführen. Diese fallen vor allen Dingen bei Fremdwörtern ins Gewicht.:

  • deutsche Vor- und Nachsilben mit D/d: dar-, durch-, grund-, sonder-, wieder-, wider-; -land, -dings,
  • Fremdwort Vor- und Nachsilben mit D/d: ad-, de-, des-, dis-, dys-, pseudo-; -ade, -and, -end, -id


Unterteilt man die Gruppe der Wörter, die mit D/d geschrieben werden in Fremdwörter und Wörter, die den deutschen Rechtschreibprinzipien folgen (germanische Wurzeln, Lehnwörter), so zeigt sich eine etwa gleich häufige Verteilung.

Diagramm 11: Vorkommen, Grundwörter

Wie ist der Buchstabe in den Wörtern verteilt?

Betrachtet man die Wörter, die den Buchstaben D/d enthalten, unter dem Gesichtspunkt, ob der Buchstabe am Wortanfang, im Wortinneren oder am Wortende steht, ergibt sich folgendes:

Im erweiterten Wortschatz der Grundwörter der deutschen Gegenwartssprache (Augst) dominiert der Kleinbuchstabe d im Wortinneren (rd. 60 Prozent). Am Wortende ist der Buchstabe eher selten anzutreffen (12 Prozent). Bei rd. einem drittel aller Grundwörter steht der Buchstabe D/d am Wortanfang.

Diese Verteilung zeigt sich (in groben Zügen) auch bei der Auswertung des Modellwortschatzes (Wortanfang = 22 %, Wortinnere = 51 %, Wortende = 27 %) und dem Online-Wörterbuch (A = 10 %, I = 75 %, E = 15 %).

Ganz anders sieht es bei Schülertexten aus. Hier dominiert der Buchstabe D/d am Wortanfang (57 %). Im Wortinneren (I=21 %) und am Wortende (E=22 %) kommt der Buchstabe d etwa gleich oft vor. Der Grund hierfür ist die in den Schülertexten vergleichsweise häufig vorkommenden Funktionswörter, wie z. B. Artikel und Adverbien (siehe die Anmerkungen zu den Abb. 9 und auch Abb. 18).

Rechtschriftlich interessant sind die Wörter die mit d am Wortende geschrieben und mit [t] gesprochen werden (im Wortschatz der Grundwörter: 101 Wörter = 19 % der Wörter, die mit D/d geschrieben werden):

  • Adjektive: anwesend, blind, blöd, blond, elend, fremd, geschwind, gesund, hold, kund, lind, mild, rund, während, wild, wund
  • Nomen: Abend, Anstand, Band, Bergfried, Bescheid, Bild, Bord, Brand, Dutzend, Eid, Fahrrad, Feind, Feld, Freund, Gegend, Gegenstand, Geld, Gewand, Glied, Gold, Grad, Grand, Grind, Grund, Hand, Held, Hemd, Herd, Herold, Huld, Hund, Jugend, Kind, Kleid, Kobold, Land, Leumund, Lid, Lied, Magd, Maid, Mangold, Meineid, Mond, Mord, Mund, Neid, Pfad, Pfand, Pferd, Pfund, Rabitzwand, Rad, Rand, Ried, Rind, Sand, Schild, Schlund, Schneid, Schuld, Schund, Sonnabend, Spind, Spund, Strand, Sund, Tand, Tugend, Umstand, Vorwand, Wald, Wand, Weichbild, Wind
  • sonstige: allerhand, bald, jemand, irgend, niemand, nirgend, tausend, vorderhand, weiland, und

(Die fett gedruckten Wörter kommen auch im Modellwortschatz vor.)

Diagramm 15: Vorkommen, Grundwörter

Wie ist die Verteilung zwischen Groß- und Kleinbuchstaben?

Bei allen Buchstaben kommt der Kleinbuchstabe deutlich häufiger vor als der Großbuchstabe. In Schülertexten dominiert der Kleinbuchstabe d gegenüber dem Großbuchstaben mit über 96 Prozent.

Für den Anfangsunterricht bedeutet dies, dass sich die Übungen zur Schreibmotorik vor allem auf das bewegungsökonomische Schreiben des Kleinbuchstabens konzentrieren sollten. Dies gilt vor allem für Schüler*innen bei motorischen Schwierigkeiten.


Diagramm 19: Vorkommen, Grundwörter
Diagramm 20: deutsche Wörter
Diagramm 21: Fremdwörter

In welcher Buchstabenumgebung kommt der Buchstabe D/d vor?

Vorbemerkung: Der Sinn des Schreibens ist, dass das Geschriebene gelesen wird. Die dominante Leseschrift ist heute die Druckschrift. Das war früher, als es noch keine E-Mails und Handys gab, anders. Hier war die verbundene Handschrift (z. B in Briefen) eine gleichbedeutende Leseschrift. Ziel des Schreibunterrichtes ist es, dass die Kinder eine lesbare, flüssige und schnell zu schreibende Handschrift entwickeln.

Wenn wir die Buchstabenverbindungen mit den Buchstaben D/d im erweiterte Wortschatz der Grundwörter der deutschen Gegenwartssprache (Augst) betrachten so ergibt sich:

  • Der Großbuchstabe D ist ein linksausläufiger Buchstabe. Jede Verbindung zu einem Folgebuchstaben verändert die Form des Druckbuchstabens. Das erschwert das schnelle Wiedererkennen und flüssige Lesen. Zudem ist die Bewegung mit dem Stift zum Folgebuchstaben langsamer als der Luftsprung. Daher ist jede Verbindung des Großbuchstabens D zu einem Folgebuchstaben unsinnig und unökonomisch.
  • Der Kleinbuchstabe d ist ein linksanläufiger Buchstabe. Eine Verbindung zu jedem vorausgehenden Buchstaben führt zu einer schwierig zu schreibenden "Deckelung". Dies führt besonders bei motorischen Schwierigkeiten eines Kindes zu einer "Verunstaltung" des Buchstabens, was die Lesbarkeit deutlich erschwert. Auch hier ist der Luftsprung schneller als jede Verbindung mit dem Stift. Daher ist jede Verbindung eines beliebigen Buchstabens mit dem Kleinbuchstabens d als zweites Glied unsinnig und unökonomisch.
  • Eine Verbindung zum Nachfolgebuchstaben ist zu einem rechtsanläufigen Buchstaben möglich und bei einigen wenigen Buchstaben auch sinnvoll. Genau diese Buchstabenfolgen sind für die Schreibentwicklung der Kinder und den Schreibunterricht von Bedeutung. Bei den Grundwörtern der deutschen Gegenwartssprache sind flüssig verbindbar ( Angaben in Prozent bezogen auf alle Buchstabenverbindungen mit dem Buchstaben d als Erstglied): de = 44,1 und eingeschränkt noch dm = 0,4, dn = 0,3. Auf Kosten der Schreibgeschwindigkeit sind darüber hinaus noch Buchstaben verbindbar, die mit einem senkrechten Strich beginnen.
Buchstabenfolge gesamt dt. Wörter Fremdwörter
de 44,1 56,5 34,6
di 20,4 9,3 28,8
du 5,1 5,4 4,9
1,1 2,6 0,0
dr 6,0 6,9 5,4
dy 1,1 0,0 2,0
gesamt: 77,8 80,7 75,7

Die fünf wichtigsten Buchstabenfolgen mit einer Verbindung nach rechts ergeben mehr als 3/4 aller möglichen Buchstabenverbindungen. Alle anderen Buchstabenverbindungen sind entweder unsinnig oder von der geringen Anzahl her ohne Bedeutung.


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