Runenschrift

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Entwicklung der Schrift: Germanischer Sprachraum - Runenschrift - Mundarten (Dialekte) - Althochdeutsch - Mittelhochdeutsch - Hochdeutsch

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Auf dieser Seite finden Interessierte einige kurze und (auch für Kinder) leicht verständliche Informationen über die Runenschrift der Germanen. Wer mehr über die Runenschrift erfahren möchte, findet entsprechende Verweise bei den Quellenangaben.

Runen

Die Herkunft des Wortes Rune ist unter Sprachwissenschaftler*innen nicht abschließend geklärt. Das althochdeutsche Wort rūna (8. Jh., mhd. rūne) hatte die Bedeutung: Geheimnis, geheime Rede, Geflüster.

Die Runen sind die ältesten Schriftzeichen der Germanen. Aus der frühen Zeit (ca. 2. bis 14. Jahrhundert n. Chr.) gibt es nur in Stein gehauene Überlieferungen. In der Runenschrift sind bis zum Ende des Mittelalters keine „Alltagstexte“ überliefert. Sie wurde von den germanischen Volksstämmen in erster Linie für religiöse Texte oder bedeutsame Ereignisse (z.B. Würdigung eines Verstorbenen) verwendet.

Der Runenstein von Rök (Südschweden)

Bis zum Mittelalter gibt es nur in Stein gehauene Überlieferungen der Runenschrift. Der umfangreichste Text in altnordischer Runenschrift stammt von einem Stein, der Mitte des 19. Jahrhunderts gefunden wurde. Dieser Stein ist über 3 Meter hoch. Er wurde in Südschweden in der Gemeinde Rök gefunden.

<ref name="RStein"> [1] (Version vom 20.11.2022)</ref>

Bi-LB Roekstenen 2.jpg Bi-LB Roek.jpg
Klicke einmal auf das Bild vom Stein. Du kannst die Runenschrift dann in der Vergrößerung besser erkennen. Die Runen sind von unten nach oben und in Reihen von links nach rechts geschrieben.
Wenn du mehr über Runenschriften erfahren möchtest, dann findest du viele weitere Informationen auf der Internetseite Geschichte und Geschichten aus Skandinaviern.
Die Herkunft und das genaue Alter der Runenschrift ist unter Wissenschaftler*innen umstritten. Die einen sehen in den Schriftzeichen Ableitungen von der semitischen Schrift, andere halten Zusammenhänge zu griechischen oder römischen Schriftzeichen für wahrscheinlich. Manche glauben, dass die Runenschrift die älteste bekannte Buchstabenschrift ist. Andere betrachten sie als eine eigene Schrift, die von den Germanen entwickelt wurde.

<ref> Runenstein (Version vom 20.11.2022)</ref>

Runenalphabete

Es gab (und gibt) viele verschiedene Runenschriften. Die älteste belegte Runenschrift Futhark umfasste 24 Buchstaben. Spätere Runenalphabete bestanden aus nur 16 Zeichen (altnordische Runen). Andere wiederum enthielten bis zu 33 Zeichen (angelsächsische Runen). Die folgende Tabelle zeigt die Schrift futhark. Der Name ist von der Reihenfolge der ersten sechs Buchstaben abgeleitet. Diese Schrift wird auch auf dem Stein von Rök (siehe oben) verwendet. (Klicke auf Ausklappen, um dir die Tabelle anzusehen.)

Die Runenschrift futhark und die späteren altnordischen Runen im Vergleich.
futhark alte Runen Name Bedeutung punktierte Runen
Nr. Zeichen Laut Nr. Zeichen Laut
1 Bi-LB Rune 01-f.png f fehu Vieh 5 Bi-LB W-Rune-f-v.png f
2 Bi-LB Rune 02-u.png u ūruz Ur, Auerochse 19 Bi-LB W-Rune-u-w.png u, w
3 Bi-LB Rune 03-th.png

þ (engl. th)

þurisaz Riese 18 Bi-LB W-Rune-th-dh.png th, dh
4 Bi-LB Rune 04-a.png a ansuz Ase = altnord. Götter 1 Bi-LB W-Rune-a.png a
5 Bi-LB Rune 05-r.png r raidhō Ritt, Wagen 15 Bi-LB W-Rune-r.png r
6 Bi-LB Rune 06-k.png k kenaz, kaunan Geschwür 9 Bi-LB W-Rune-k.png k
7 Bi-LB Rune 07-g.png g gibō, gebo Gabe 6 Bi-LB W-Rune-g.png g
8 Bi-LB Rune 08-w.png w wunjō Wonne, Wohlbehagen siehe u
9 Bi-LB Rune 09a-h.jpgBi-LB Rune 09b-h.jpg h haglaz Hagel 7 Bi-LB W-Rune-h-z.png h, z
10 Bi-LB Rune 10-n.png n naudiz Not 12 Bi-LB W-Rune-n.png n
11 Bi-LB Rune 11-i.png (ei), i īsa, isaz, eisa Eis 8 Bi-LB W-Rune-i-j.png i, j
12 Bi-LB Rune 12-j.png j jera, jara Jahr, Ernte fehlt
13 Bi-LB Rune 13-ei.png i īhwa, eiwaz Eibe siehe i

14

Bi-LB Rune 14-p.png p perthro, pertho ? 14 Bi-LB W-Rune-p.png p
15 Bi-LB Rune 15-R.png -z, -R elhaz, algiz Elch siehe z
16 Bi-LB Rune 16a-s.jpgBi-LB Rune 16b-s.jpg s sōwulō, sowilō Sonne 16 Bi-LB W-Rune-s.png s
17 Bi-LB Rune 17-t.png t teiwaz, tīwaz Himmelsgott, Tyr 17 Bi-LB W-Rune-t.png t
18 Bi-LB Rune 18-b.png b berkanō, berkō Birke 2 Bi-LB W-Rune-b2.png b
19 Bi-LB Rune 19-e.png e ehwaz Pferd 4 Bi-LB W-Rune-e.png e
20 Bi-LB Rune 20-m.png m mannaz, maþr Mensch, Mann 11 Bi-LB W-Rune-m.png m
21 Bi-LB Rune 21-l.png l laguz, laukaz Wasser, See 10 Bi-LB W-Rune-l.png l
22 Bi-LB Rune 22-ng.png ng ingwaz Gott Ing, Feuer 24 Bi-LB W-Rune-ng.png ng
23 Bi-LB Rune 23-d.png d dagaz Tag 3 Bi-LB W-Rune-d.png d
24 Bi-LB Rune 24-o.png o othala, ōþalan Landbesitz, Erbgut 13 Bi-LB W-Rune-o.png o
- 20 Bi-LB W-Rune-y.png y, ü
- algiz Elch 21 Bi-LB W-Rune-z.png z
- Esche 22 Bi-LB W-Rune-ae.png æ, ae, ä
- 23 Bi-LB W-Rune-oe.png Ø, oe, ö

In einigen Regionen wurden dem altnordischen Runenalphabet noch weitere punktierte Zeichen hinzugefügt, z. B. für die Buchstaben Q = ᛩ (England) und das auslautende R = ᛨ (Island) soie C =ᛍ und W = ᚥ.

In den Skandinavischen Ländern wurde die Runenschrift noch bis ins 16. Jahrhundert verwendet. Um die Vielfalt der Laute abbilden zu können, entwickelte sich von Norwegen ausgehend eine sogenannte punktierte Runenschrift. Hier wurden bestehende Runen mit Punkten versehen, die dann für einen anderen Laut genutzt wurden. In einigen Gebieten Schwedens war dieses punktierte Runenalphabet noch bis ins 20. Jahrhundert gebräuchlich. Die Anordnung dieser Schriftzeichen folgte dem lateinischen Alphabet. In der folgenden Tabelle findest du die punktierten Runenzeichen.

Runenzeichen heute

Nach dem Mittelalter gibt es auch schriftliche Dokumente mit literarischen Texten. Die Runenschrift hat sich in den skandinavischen Ländern bis ins 19. Jahrhundert gehalten. Vereinzelt werden Runenzeichen noch heute verwendet, z. B. in Signaturen, Firmennamen oder auch auf alten Bauernhöfen. Verbreitet sind Runenzeichen auch in verschiedenen esoterischen Zirkeln. Diese knüpfen häufig an die germanische oder keltische Mythologie an (siehe Quelle 6.).
Runenzeichen spielten auch in der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft eine besondere symbolische Rolle. Noch heute greifen Nazis gern einzelne Runenzeichen als Symbole und Abkürzungen auf. Sie wollen damit an die germanische Mythologie und Geschichte anknüpfen, z. B. die Buchstaben O (Othala) und S oder das Keltenkreuz).
Bi-LB Abz-Hauptfeldwebel.jpg Verschiedene Dienstgradabzeichen der Bundeswehr greifen das Runenzeichen für den Buchstaben O (Othala-Rune) auf. Zumindest sieht es diesem Runen-Zeichen verblüffend ähnlich. Für einen Zusammenhang gibt es jedoch keinen Beleg.
Pik-Bluetooth.jpg Das bekannteste heutige Logo aus Runen-Schriftzeichen ist das Bluetooth-Symbol . Es benutzt die Zeichen des neueren Runenalphabets der Wikinger. Das Logo ist eine Überlagerung der Buchstaben H (Bi-LB Rune 09-h W.png) und B (Bi-LB Rune 18-b.png). Es bezieht sich auf die Anfangsbuchstaben des Königs Harald Blauzahn (dän. Harald Blåtand, *910 + 985). Ihm gelang es, verschiedene Fürstentümer (friedlich) zu einem großen Königreich zu vereinen. Der Name kann daher als Anspielung auf die Bluetooth Special Interest Group (Rechteinhaber der Marke Bluetooth) verstanden werden, die ebenfalls ganz unterschiedliche Konkurrenten (z. B. Apple, Ericsson, Lenovo, Nokia, Toshiba, IBM, Intel und Microsoft) zusammenführte.

Wörter und Texte

Belege/Quellen

1. Wikipedia: Der Runenstein von Rök
2. Wikipedia: Runen
3. Wikipedia: [älteste belegte Runenschrift Futhark]
4. Wikipedia: Schonisches Recht; umfangreiches Textdokument in Runenschrift. 4. Umfangreiche Informationen zur Runenschrift findest du auf der Seite Geschichte und Geschichten aus Skandinavien
5. Auf der Internetseite Runen.net kannst du u. a. Wörter oder ganze Texte in Runenschrift übersetzen lassen.
6. Runensymbol im Logo von [Bluetooth]

7. Dienstgradabzeichen [Hauptfeldwebel] der deutschen Bundeswehr
8. Beispiele für Anknüpfung an die keltische und germanische Runenmagie (nicht werbefrei).

Mittelalter Umfangreiche Erläuterung zu einzelnen Buchstaben

Esotherische Bedeutung der einzelnen Runenzeichen

Alle Quellen 11.2022 geprüft.

Einzelnachweise

<references />