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|Lieber Graf Ortho, das haben Sie wirklich nett gesagt. Ihre Beispielwörter zeigen sehr schön, die große Bandbreite an Bedeutungen, den das Verb fallen einnehmen kann, zum Beispiel | |Lieber Graf Ortho, das haben Sie wirklich nett gesagt. Ihre Beispielwörter zeigen sehr schön, die große Bandbreite an Bedeutungen, den das Verb fallen einnehmen kann, zum Beispiel | ||
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* '''Räumlich, nach unten gerichtet.''' ''Das Glas fällt vom Tisch. Das Kind ist hingefallen. Der Baum ist im Sturm umgefallen. Mein Schlüssel ist vom Balkon heruntergefallen''. | * '''Räumlich, nach unten gerichtet.''' ''Das Glas fällt vom Tisch. Das Kind ist hingefallen. Der Baum ist im Sturm umgefallen. Mein Schlüssel ist vom Balkon heruntergefallen''. | ||
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|Nur ganz kurz, liebe Frau Kurz: Schon die alten Germanen kannten das Wort. Bereits im Mittelalter wurde das Verb in sehr vielen Bedeutungen verwendet. Es konnte ''stürzen (einstürzen, herabstürzen), zu Fall kommen, sinken,'' aber auch ''zuteil werden, umfallen'' oder ''verfallen'' bedeuten. | |Nur ganz kurz, liebe Frau Kurz: Schon die alten Germanen kannten das Wort. Bereits im Mittelalter wurde das Verb in sehr vielen Bedeutungen verwendet. Es konnte ''stürzen (einstürzen, herabstürzen), zu Fall kommen, sinken,'' aber auch ''zuteil werden, umfallen'' oder ''verfallen'' bedeuten. | ||
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|Schon früh wurde das Verb zusammen mit Funktionswörtern (Partikel) und Vorsilben (Präfixe) verwendet. | |||
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|Hier ein Beispiel: | |||
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|„''Die Kastanien <u>fallen auf</u> den Boden und öffnen sich''.“ Aus ''auf etwas fallen'' wurde ''<u>auffallen</u>'' im Sinne von ''sich öffnen'' und daraus wurde ''auffallen'' im Sinne von ''ins Auge springen'' (die Augen öffnen), ''hervorstechen''. Schließlich wurde von dem Verb das Adjektiv ''<u>auffällig</u>'' abgeleitet. | |||
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|„''Mir <u>fiel</u> sofort <u>auf</u>, dass er sehr nervös war.''“ „''Es war <u>auffallend</u>, wie schnell er wieder ruhig wurde.''“ „''Er war interessant und <u>auffällig</u> gekleidet''.“ | |||
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|So entwickelten sich mit der Zeit aus dem Verb ''fallen'' eine Vielzahl neuer Wörter | |||
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|Herr Wort | |||
|Da kenn ich auch einige: ''auffallen, ausfallen, durchfallen, einfallen, gefallen, hinfallen, überfallen, umfallen ..''. Und natürlich auch noch die dazu passenden Nomen: | |||
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|Frau Kurz | |||
|Hallo!!! Könnt ihr beiden endlich zur Frage von xxx kommen? | |||
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|Herr Wort | |||
|Schade! Es gibt noch so viel zum Verb ''fallen'' zu erzählen, wie zum Beispiel die hiervon abgeleiteten Nomen: ''Ausfall, Durchfall, Einfall'' ... | |||
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|Also gut: Kommen wir zur Frage von xxx Was hat das Nomen Gefallen mit dem Verb fallen zu tun? Dieses Wort ist ein gutes Beispiel für die Vielfalt der Bedeutung, die in einem Wort stecken kann. | |||
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|Alt | |||
|Das Verb ''gefallen'' gab es schon im Mittelalter. Damals hieß es noch ''gifallan''. Es hatte zunächst die Bedeutung ''zufallen, zusagen'' oder ''zuteilwerden'' oder auch ''zutreffen''. Später wurde aus zuteilwerden die Bedeutung: das, ''was einem zufällt'' (ohne etwas hierfür getan zu haben). | |||
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|Zufall | |||
|Nehmen wir an, du stehst unter einem Apfelbaum. ''Ein Apfel fällt herab, direkt in deine Hände.'' Du kannst auch sagen ''Der Apfel fällt dir zu.'' Hieraus ist das Nomen ''Zufall'' entstanden. | |||
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|Vergangenheits-form (Perfekt) | |||
|Noch einmal dieser Beispielsatz. Wenn du sagst: ''„Der Apfel ist (herunter)gefallen.“'' dann ist dies die Vergangenheitsform des Verbs ''fallen''. | |||
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|Adjektiv gefallen | |||
|Aus der Vergangenheitsform hat sich auch das Adjektiv gefallen (sein) entwickelt. ''Es wurde am Kriegerdenkmal an die gefallenen Soldaten im gedacht.'' Dieses Adjektiv kann nicht gesteigert werden. | |||
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|der/die Gefallene | |||
|Aus dem gefallenen Soldaten wurde das Nomen ''der Gefallene'' (Einzahl, Singular), ''die Gefallenen'' (Mehrzahl, Plural) und mit unbestimmtem Artikel ''ein Gefallener''. Die Weiblichkeitsform hierzu ist ''die/eine/zwei Gefallene''. | |||
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|Verb gefallen | |||
|Später wurde die Vergangenheitsform ''gefallen'' auch in übertragenem Sinn als eigenständiges Verb gebraucht. Aus der Bedeutung zusagen wurde gefallen: ''Das Kleid, die Geschichte, dein Lachen usw. <u>gefällt</u> mir.'' | |||
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|der Gefallen, | |||
die Gefallen | |||
|Aus dem Verb ist das Nomen der Gefallen geworden. Wenn dir jemanden einen ''Gefallen'' tut, dann gibt er dir etwas ganz uneigennützig etwas. Der Gefallen ist das, was dir zufällt, ohne dass du hierfür etwas zu tun brauchtest. Beispiele: ''Du kannst mir einen Gefallen tun und mir in der Küche helfen.'' | |||
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|das Gefallen, | |||
kein Plural | |||
|Dieses uneigennützige Handeln ist etwas Positives. Und diese positive Haltung einer Person oder Sache gegenüber führt dazu, dass man selbst ''Gefallen an etwas'' (oder jemandem) ''findet''. Beispiele: ''Ich gefalle mir in dem roten Kleid am besten. Sie hat Gefallen an dem rothaarigen Jungen aus der Sportgruppe gefunden. Die meisten Kinder finden großes Gefallen an seinem Unterricht.'' | |||
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|xxxxxxxxx | |||
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|der Gefallen, die Gefallen | |der Gefallen, die Gefallen | ||
|Das Wort fallen hatte früher auch die Bedeutung ''zuteil werden'', das ''was einem zufällt'' (ohne etwas hierfür getan zu haben). Diese Bedeutung hat das Verb mit der Vorsilbe (Präfix) ge- übernommen. | |Das Wort fallen hatte früher auch die Bedeutung ''zuteil werden'', das ''was einem zufällt'' (ohne etwas hierfür getan zu haben). Diese Bedeutung hat das Verb mit der Vorsilbe (Präfix) ge- übernommen. Wenn dir jemanden einen ''Gefallen'' tut, dann gibt er dir etwas ganz uneigennützig etwas. Es ist so wie bei dem Apfel, der vom Baum direkt in deine Hände fällt. | ||
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|das Gefallen | |das Gefallen | ||
(kein Plural) | (kein Plural) | ||
|Dieses uneigennützige Handeln ist etwas Positives. Und diese positive Haltung einer Person oder Sache gegenüber führt dazu, dass man selbst Gefallen an etwas (oder jemandem) findet. | |Dieses uneigennützige Handeln ist etwas Positives. Und diese positive Haltung einer Person oder Sache gegenüber führt dazu, dass man selbst ''Gefallen an etwas'' (oder jemandem) ''findet''. | ||
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Version vom 24. September 2025, 01:17 Uhr
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fallen
Bei den Wörtern Beifall und jemandem einen Gefallen tun, da fällt doch gar keiner. Was haben diese Wörter mit dem Verb fallen zu tun? |
Hier kann ein Hinweis gegeben werden, wer die Frage gestellt hat. |
Diskussion
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Weiterführende Informationen
Modellwortschatz
Das Wort fallen gehört zum Modellwortschatz.
Du kannst dir auch einige Fremdsprachen anhören.
Informationen zum Wort
Bedeutung: | Bitte Text Bedeutung einfügen |
Beispielsatz: | Die Teller fallen auf den Boden |
Wortinfo: | Bitte Wortart einfügen (Artikel bei Nomen), bitte Trennstellen hinzufügen. |
Herkunft: | fallen: mhd. vallen, ahd. fallan;
Gefallen (Freundschaftsbeweis): mittelhochdeutsch geval; Gefallen (Wohlgefallen): mittelhochdeutsch gevallen, substantivierter Infinitiv; gefallen (1. sich/jemandem gefallen) mittelhochdeutsch gevallen, althochdeutsch gifallan, eigentlich = zufallen, zuteilwerden; gefallen (2. im Krieg gefallen) https://www.dwds.de/wb/fallen#d-1-3-1; gefallen (3. Partizip zu fallen) (a) im Krieg gefallen); |
Beugung (Konjugation)
Das Wort fallen ist ein starkes Verb. Die Beugung des Wortes ist also nicht regelhaft. Gegenwart (Präsens):
Gegenwart | Einzahl | Mehrzahl |
---|---|---|
1. Person | ich falle | wir fallen |
2. Person | du fällst | ihr fallt |
3. Person | er/sie/es fällt | sie fallen |
1. Person | ich fiel | wir fielen |
---|---|---|
2. Person | du fielst | ihr fielt |
3. Person | er/sie/es fiel | sie fielen |
Die Formen der Vergangenheit (Perfekt) und Zukunft (Futur) werden mit dem Hilfsverb sein gebildet.
- Vergangenheit: ich bin gefallen, du bist gefallen, er ist gefallen; wir sind gefallen, ihr seid gefallen, sie sind gefallen
- Zukunft: ich werde fallen, du wirst fallen, er wird fallen; wir werden fallen, ihr werdet fallen, sie werden fallen
Weiterführende Informationen zum Grundwort fallen |
Wörter: | A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z |
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Weiterführende Informationen zum Wort fallen
Modellwortschatz
Das Wort fallen gehört zum Modellwortschatz (siehe Karteikarte: Vorderseite, Rückseite). Du kannst dir zu diesem Wort auch einige Fremdsprachen anhören.
Herkunft, Entwicklung
auffallen: Ettlichs fiel vnter die doꝛnen/ vnd die dornen wuchſen auff ... (1522) (Quelle); sunder fielen auff ire knye umb gnad bittend (1557) (Quelle); Bedeutungswandel: ... auch die Haare ließ er stutzen, damit der Unterschied nicht auffiele. (i.S.v. ins Auge fallen - 1558) (Quelle); Der Sieg aber fiel auff die Mechelburgische Seyte (i.S.v. auftreffen - 1639) (Quelle); Eine perpendicular-Linee zu machen die Gerade auffs Ende auffalle. (i.S.v. auftreffen - 1662) (Quelle);
Wörterliste
Stichwort | Hierhin die Wörterliste kopieren. |
Wenn du wissen möchtest, was ein Wort bedeutet, dann klicke auf das Wort. Du gelangst dann zum Online Wörterbuch Wiktionary. Wörter die in diesem Wörterbuch nicht vorkommen sind mit dem Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS) verlinkt. Dort findest du Informationen zum Wort, zur Wortart, Bedeutung, Herkunft und Beispielsätze. Zu Wörtern die im Stammverzeichnis dieses Wörterbuches nicht eingetragen sind findest du im DWDS Beispielsätze und Informationen zur Häufigkeit dieses Wortes in verschiedenen Textkorpora.
Quellen, Belege
Beispiele aus der Diskussion: auffallen:
Quellen Wörter/Wortanalyse:
Modellwortschatz: Sommer-Stumpenhorst: Modellwortschatz,
Wortschatz: Sommer-Stumpenhorst: Gesamtwortschatz, Gerhard Augst: Wortfamilienwörterbuch, Korpus basierte Wortgrundformenliste DeReWo
Rechtschreibung: Wiktionary, Duden, DWDS, IDS
Etymologie: DWDS, educalingo, Wörterbuchnetz, Wortbedeutung.info, Wikipedia
Wörter: | A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z |
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einwecken
Ich habe mit meiner Omi am Wochenende Pflaumen eingemacht. Meine Omi hat immer gesagt: „Die Pflaumen werden eingeweckt." Ich hab gefragt: „Warum sagst du einwecken? Die Pflaumen können doch nicht geweckt werden." Sie hat gesagt: „Das steht so auf den Gläsern." „Und warum steht da Weck?" Das wusste sie auch nicht.
Warum sagen einige einwecken, wenn Obst eingekocht wird? Was hat das Wort mit dem Verb wecken zu tun? |
Uschi, Wien, Klasse 2 |
Diskussion
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Liebe Uschi, du hast ja am Wochenende mit deiner Omi Pflaumen eingeweckt. Du weißt ja jetzt wie das geht: Obst in ein Glas (Einweckglas), das Glas in einen Topf, aufkochen und dann das Glas schnell verschließen. |
Das Verb einwecken bedeutet einkochen oder einmachen. Es ist ein Verfahren, um Lebensmittel haltbar zu machen. Nach der Erfindung und Verbreitung des Kühlschranks ist das Einwecken etwas aus der Mode gekommen. Deine Omi und du, liebe Uschi, gehören also zu den wenigen, die diese Kunst kennen und beherrschen. | |
Nun zur Herkunft des Wortes einwecken: | |
Das Wort hat nichts mit dem Verb wecken (im Sinne von jemanden aufwecken) zu tun. Es ist abgeleitet von dem Namen des deutschen Unternehmers Johann Carl Weck, der zwischen 1841 und 1914 in Süddeutschland gelebt hat. Er hatte das Verfahren des Einkochens bei dem Chemiker Rudolf Rempel (*1859 - +1893) kennengelernt. Nach dessen Tod übernahm Johann Carl Weck diese Technik und stellte Gläser, Kochtöpfe und weitere Dinge her, die das Einkochen erleichtern. Auf allen Einkochgläsern war der Name Weck zu lesen. Über seine Firma verbreitete sich diese Technik des Einkochens im gesamten deutschsprachigen Raum. Rund vierzig Jahre später wurde das Verb einwecken offiziell in das Duden Wörterbuch aufgenommen. | |
Interessantes: | Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Lebensmittel haltbar zu machen. Auf der Internetseite Gemüse-Ackerdemie findest du hierzu interessante Informationen und Anleitungen. |
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Weiterführende Informationen
Modellwortschatz
Das Wort einwecken gehört nicht zum Modellwortschatz.
Wörterliste
einwecken | Einweckglas, Einweckgummi, Einweckring, Einwecktopf, Einweckzeit |
Wenn du wissen möchtest, was ein Wort bedeutet, dann klicke auf das Wort. Du gelangst dann zum Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS). Dort findest du auch weitere Informationen zum Wort (Wortart, Aussprache, Bedeutung, Herkunft usw.)
Belege/Quellen
Wortherkunft: DWDS, Wiktionary, Duden-online (nicht werbefrei); erstmalige Erfassung im Duden: Der große Duden - Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter, 11. Aufl. 1934; Wikipedia: einkochen, Einkochglas, Einkochtopf;
Firmengeschichte der Weck GmbH & Co KG, Wikipedia: Rudolf Rempel, Johann Carl Weck, Georg van Eyck,
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Eltern
Warum schreiben wir Eltern mit e am Anfang und nicht mit ä? |
Anton, Ahlen, Klasse 4 |
Diskussion
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Weiterführende Informationen
Modellwortschatz
Das Wort Stichwort gehört zum Modellwortschatz (siehe Karteikarte: Vorderseite, Rückseite).
Du kannst dir zu diesem Wort auch einige Fremdsprachen anhören.
Das Wort Stichwort gehört zum Modellwortschatz.
Du kannst dir auch einige [Fremdsprachen] anhören.
Weiterführende Informationen zum Grundwort Eltern |
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zurück zur Wortgeschichte Eltern |
Informationen zum Wort Eltern
Entstehung: | ahd. altiron, eldiron (8. Jh.), mhd. altern, eldern, später dann: eltern, |
Wortinfo: | Das Wort Eltern ist ein Pluralwort. Hierzu gibt es keine Einzahl (Singular). |
Wortart: Nomen, Geschlecht: feminin - die Eltern; Aussprache: [ˈɛltɐn] | |
Interessantes: | Interessante Artikel im Kinderlexikon: Eltern, Elternsprechtag und auf der Seite Kindersache: Das Recht auf Eltern |
Wortherkunft
Das Adjektiv alt kann auf das ie. *altos zurückgeführt werden Es hatte im Mittelalter drei unterschiedliche Bedeutungen: alt im Gagensatz zu neu, alt im Gegensatz zu jung und alt im Gegensatz zu später. Aus dem Komparativ älter (westgerm. *aldizōn) entwickelte sich das Nomen der Ältere und der Plural die Älteren, ahd. altiron und eldiron (8. Jh.) und mhd. altern und eldern bzw. eltern (11./12. Jh.). Nach dem Mittelalter verengte sich die Bedeutung dieses Nomen auf die Eltern als Vater und Mutter. Dabei blieben beide Schreibungen (mit ä = Ältern und e = Eltern) bis ins 19. Jh. erhalten. In Abgrenzung zu Ältern bzw. Eltern blieb die Substantivierung des Komparativs der Ältere bzw. die Älteren in der Bedeutung ältere Person(en).
So finden wir beispielsweise bei Adelung (1793-1803) zum Stichwort Eltern lediglich einen Verweis auf das Stichwort Ältern und dort dann einen ausführlichen Artikel. Ab Mitte des 19. Jh. finden wir in den verschiedenen Wörterbüchern nur noch die Schreibung Eltern aufgeführt. Beispiele: Karl Klaunig: Regeln und Wörterverzeichnis für Deutsche Rechtschreibung, Eltern; Regeln und Wörterverzeichnis für die deutsche Rechtschreibung zum Gebrauch an den bayerischen Schule (1879), Eltern.
In der ersten Ausgabe des Wörterbuches von Konrad Duden (1880) finden wir noch beide Varianten. Unter dem Stichwort altern ist das Nomen Ältern mit einem Verweis auf Eltern aufgeführt. Nach der Orthografischen Konferenz von 1901 finden wir in allen Wörterbüchern nur noch die Schreibung mit E = Eltern, so auch im Duden von 1902.
Wörterliste
Aus dem Nomen Eltern können rund 190 neue Wörter gebildet werden. Bei den meisten Wortbildungen steht Eltern am Wortanfang (Erstglied, Bestimmungswort). Die folgende Wörterliste enthält Wortbildungen aus verschiedenen Wörterlisten.
Wenn du wissen möchtest, was ein Wort bedeutet, dann klicke auf das Wort. Du gelangst dann zum Online Wörterbuch Wiktionary. Wörter die in diesem Wörterbuch nicht vorkommen sind mit dem Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS) verlinkt. Dort findest du Informationen zum Wort, zur Wortart, Bedeutung, Herkunft und Beispielsätze. Zu Wörtern die im Stammverzeichnis dieses Wörterbuches nicht eingetragen sind findest du im DWDS Beispielsätze und Informationen zur Häufigkeit dieses Wortes in verschiedenen Textkorpora.
Belege/Quellen
In den folgenden Belege sind nicht werbefreie Internetseiten mit einem Stern *) versehen.
Wortherkunft: Johann-Christoph Adelung: Grammatisch-Kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Leipzig 1793-1801: Ältern, Eltern; Quelle Abbildung zeno.org (nicht werbefrei): Adelung: Ältern, Eltern, Brockhaus 1837 Ältern, Konrad Duden: Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 1. Aufl. Hersfeld 1880; 7. Aufl. Leipzig/Wien 1902; 8. Aufl. Leipzig/Wien 1905;
Modellwortschatz: Sommer-Stumpenhorst: Modellwortschatz
Wortschatz: Sommer-Stumpenhorst: Gesamtwortschatz, Gerhard Augst: Wortfamilienwörterbuch, Korpus basierte Wortgrundformenliste DeReWo, DWDS, Wiktionary
Rechtschreibung: Duden *), DWDS, IDS, Wiktionary,
Etymologie: DWDS, educalingo *), Wiktionary, Wörterbuchnetz, Wortbedeutung.info *), Wikipedia
Wortherkunft Ältern/Eltern: Johann-Christoph Adelung: Grammatisch-Kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Leipzig 1793-1801: Ältern, Eltern; Quelle Abbildungen zeno.org (nicht werbefrei): Adelung: Ältern, Eltern, Brockhaus 1837 Ältern
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