denken
Warum sagen wir nicht ich denkte, sondern ich dachte? |
Woher kommt das Wort Denkmal? |
Wir haben in der Klasse die deutsche Teilung nach dem Weltkrieg besprochen. Dann haben wir auch einen Ausflug zum Mauerpark gemacht. Irgendwann sind wir auf das Thema Denkmal gekommen. Ich habe meinen Lehrer gefragt: Was ist ein Denkmal? Er hat gesagt: „Denk mal nach.“ Das hab ich nicht verstanden. Er hat mir dann erklärt, dass das Wort von denken abgeleitet ist. Aber soll man jetzt nur einmal oder zweimal nachdenken? Was bedeutet das „mal“ im Wort „Denkmal“? Hakim, Klasse 6, Berlin |
Diskussion
denken - dachte, gedacht
Denkmal
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Lieber Hakim, das hast du ganz klug gefragt und gedacht. Tatsächlich ist der erste Teil des Wortes Denkmal vom Verb denken abgeleitet. Der zweite Teil wird genauso geschrieben und gesprochen wie das Adverb mal oder das Adverb einmal zweimal usw. Der Ursprung und die Bedeutung ist aber ein anderer. | ||||||||||||||||
In dem Wort Denkmal ist dieser zweite Wortteil vom Nomen Mal abgeleitet. Hier bedeutet es Zeichen oder Fleck. Das Wort Denkmal ist also ein Zeichen (z B. eine Statue oder ein Bauwerk), das zum Gedächtnis an etwas errichtet wurde. | |||||||||||||||||
Dieses Nomen Mal im Sinne von Zeichen, Fleck findest du noch in vielen weiteren Wortbildungen, z. B. | |||||||||||||||||
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Das Wort Denkmal hat eine interessante Geschichte. Dieses Wort hat sich Martin Luther ausgedacht. Er hat vor über fünfhundert Jahren die Bibel (1522 bis 1534) aus der griechischen in die deutsche Sprache übersetzt. Bei einigen Wörtern gab es für das griechische oder lateinische Wort kein deutsches Wort mit gleicher Bedeutung. So war es auch bei dem Wort mnēmosynon = Gedächtnishilfe. (Die Griechen schreiben das Wort so: μνημόσυνον.) | ||||||||||||||||
![]() Lutherbibel: 2. Buch Mose, Kap. 13 - 9 (1549, Druckerei Hans Lufft) In der lateinischen Sprache wurde das Wort mit monumentum (lat. monēre = erinnern) übersetzt. Daran angelehnt „erfand“ Martin Luther das Wort Denkmal = denken (erinnern) + Mal (Zeichen), also Zeichen der Erinnerung. Im rechten Bild findest du ein Textbeispiel aus der Lutherbibel. Übersetzt: Und das soll dir ein Zeichen in deiner Hand sein und ein Denkmal vor deinen Augen. Das Wort Denkmal kommt im Alten Testament sechsmal an verschiedenen Stellen vor. |
Denkmal - Monument
Wortbildungen
Es gibt noch weitere Wörter, die von denken abgeleitet sind und mit a bzw. ä geschrieben werden. Hierzu gehören: |
bedenken - bedacht - bedächtig |
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gedenken - gedacht - Gedächtnis |
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verdenken - verdacht - Verdacht - verdächtigen |
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Wenn du mehr über das Wort denken, zur Herkunft, Bedeutung, Ableitungen und Wortbildungen erfahren möchtest, so findest du weiterführende Informationen auf der Seite Info - denken. Dort findest du auch die für diese Seite genutzten Quellen. |
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Weiterführende Informationen
Modellwortschatz
Das Wort denken gehört zum Modellwortschatz (Karteikarte: Vorderseite, Rückseite).
Du kannst dir zu diesem Wort auch einige Fremdsprachen anhören.
Weiterführende Informationen zum Grundwort denken |
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