Frau Kurz

Aus Fragen an Graf Ortho
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Frau Kurz
Das ist Frau Kurz. Sie hat einen siebten Sinn fürs Praktische. Wenn es nach ihr ginge, würden wir alles Überflüssige aus den Wörtern herausnehmen. Sie meint:
Schreibe die Wörter so einfach wie möglich.
Lasse überflüssige Buchstaben weg.
Ganz klar, dass Frau Kurz mit dieser Einstellung bei den anderen im Team oft aneckt. Andererseits finden gerade Schülerinnen und Schüler Frau Kurz mit ihrem Vereinfachungsprinzip richtig cool.
Du ahnst es schon, dass sie mit den anderen in ständigem Streit liegt. Frau Kurz denkt einfach praktisch. Allerdings kann sie sich gegen die anderen nicht so oft durchsetzen. Umso erstaunlicher ist es, dass sie sich mit Herrn Schön so gut versteht. Wenn die beiden sich einig sind, dann haben die anderen im Team oft das Nachsehen.
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Hör einmal zu, wenn die beiden miteinander reden:
Nun, mein Engel“, schmeichelt Herr Schön und will mit Frau Kurz ein Plauderstündchen anfangen. „Engel? Ich bin doch nicht ihr ‚Engel’! Was für eine blöde Anmache!“ „Nun sind Sie doch nicht gleich so empfindlich. Ich will mit Ihnen doch nur über das Wort ‚Engel’ diskutieren“, versuchte Herr Schön das Gespräch zu retten.
Ein Engel, viele Engel – ein Nomen, das in der Einzahl und Mehrzahl gleich bleibt. Ein schönes Wort!“ erwidert Frau Kurz, so kurz und knapp, wie man es von ihr gewohnt ist. „Dann sollte ich besser ‚Engelchen’ oder ‚mein Engelein’ sagen.“ schmunzelt Herr Schön. „Und wie schreiben Sie das?“, fragt Frau Kurz, „mit einem ‚l’ oder mit zwei?” „Nun ja,“ zögert Herr Schön. „Erst einmal ‚Engel’ mit ‚l’ und dann dahinter noch ‚lein’ auch mit ‚l’.“ Dann schreibt Herr Schön das Wort auf. „Nein, mit zwei ‚l’ sieht es nicht schön aus.“ „Genau.“ stimmt Frau Kurz jetzt zu. „Ein ‚l’ ist überflüssig, also weg damit!
Ganz so einfach geht das natürlich nicht. Erst einmal hat Herr Wort protestiert. „Man kann nicht einfach was weglassen!“, hat er empört gemeint. Erst als Frau Laut sich auf die Seite von Frau Kurz schlug, wendete sich die Diskussion. „Vielleicht ist es gar nicht schlecht, ein ‚l’ wegzulassen, sonst erkennt man nicht, dass hier die Endung ‚el’ gemeint ist. Man könnte ja sonst auf die Idee kommen, dass hier ein Doppelkonsonant nach kurzem Vokal steht. Aber das ist ja was ganz anderes."
Ganz schön kompliziert, was mein Team so diskutiert. Nun ja, du brauchst auch nicht alles zu verstehen. Jedenfalls haben alle zum Schluss Frau Kurz und Frau Laut zugestimmt. So kommt es, dass wir jetzt Engelein“ nur mit einem ‚l’ am Ende schreiben.
Frau Kurz hat für viele praktische Vereinfachungen gesorgt. Manches wird dir am Anfang nicht so recht einleuchten. So hören wir beispielsweise bei dem Wort Spinne’ ein <sch>. Wir schreiben aber nur ein s’. „Aber weil das immer so ist, dass am Wortanfang <schp> und nicht <sp> gesprochen wird, können wir die Buchstaben ‚c’ und ‚h’ auch weglassen“, wird dir Frau Kurz erklären. „Warum sollen wir vier Buchstaben schreiben, wenn zwei auch ausreichen?“ So dumm ist das doch gar nicht – oder?

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