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|+Beispiele zur Wortbildung zum Grundwort ''Fass''
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Version vom 29. November 2025, 01:11 Uhr

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xxx Wort

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fassen

{{DISPLAYTITLE:fassen}}

  1. REDIRECT[[Info -fassen#das Fass ]] Gefäß #REDIRECT[[Info -fassen#Gefäß]]

=

fassen

In ein Fass wird Wasser gefüllt. Wenn ich etwas anfasse, dann nehme ich es in die Hand. Meine Lehrerin meint, dass anfassen vom Wort Fass abgeleitet ist. Das versteh ich nicht.

Ich habe in der Klassenarbeit faßen geschrieben. Meine Lehrerin hat daneben geschrieben: „falsch, mit zwei s, wie Fass“

Halima, Klasse 5, Dorsten

Diskussion

Frau Laut „Der Vokal [a] im Verb fassen wird kurz gesprochen. Folgt auf einen kurz gesprochenen Vokal nur ein einzelner Konsonant (also s) so wird dieser verdoppelt, also fassen.“
Frau Kurz „Und was hat das jetzt mit dem Fass zu tun? Was meinen Sie Herr Wort? Sie kennen sich doch mit Wörtern aus.“
Herr Wort „Die Grundbedeutung von fassen war zunächst: in ein Gefäß tun. Heute benutzen wir das Wort für zwei Bedeutungen:
  • fassen = greifen, ergreifen, festhalten
  • fassen = begreifen, verstehen (Ich kann es kaum fassen!)“
Herr Alt „Das haben Sie sehr schön erklärt, lieber Herr Wort. In welches Gefäß wollte man denn früher was reintun?“, schmunzelte Herr Alt.
Herr Wort „Woher soll ich denn wissen, welche Gefäße die Germanen früher genutzt haben.", konterte Herr Wort etwas verärgert.
Herr Alt „Ich finde, das ist leicht zu erraten.“, antwortete Herr Alt mit einem verschmitzten Lächeln.
Frau Kurz „In ein Fass natürlich.“, bemerkte nun Frau Kurz.
Frau Unterschied Und Frau Unterschied ergänzte: „Es ist leicht zu erfassen, dass ein Fass das Gefäß der Germanen sein muss.“
Graf Ortho Nun war Herr Alt ganz erstaunt. Damit hatte er nicht gerechnet. „Gut geraten!“ Aber Herr Alt klärte dann die anderen doch noch etwas umfassender auf:
Herr Alt „Also: die alten Germanen kannten das Wort *fata-. Das bedeutete Behälter oder Kanne. Es wurde aber auch für Kleid oder Decke genutzt. Das sind Dinge, in die man sich einhüllen oder einpacken konnte. In ein Kleid kann sich eine Person einpacken und in ein Fass kann zum Beispiel Wasser verpackt werden.
Im frühen Mittelalter entstanden aus dem germanischen Wort verschiedene neue Wörter: faʒ = Gefäß, faʒʒa = Bündel, Gepäck, faʒʒōn = in ein Gefäß füllen und gifāʒi = Behälter, Schüssel.
Aus dem altdeutsch faʒ wurde unser Fass, aus faʒʒōn wurde das Verb fassen und aus gifāʒi unser Gefäß. Die alten Bedeutungen dieser Wörter haben sich im Laufe der Zeit allerdings geändert.
Bei den Germanen war das Fass nicht nur ein Gefäß für Wasser, sondern konnte auch eine Decke sein, in die etwas eingepackt wurde. Hieraus entwickelte sich das Verb anfassen im Sinne von etwas mit den Händen umschließen.
Bei vielen Wortbildungen zum Verb fassen bzw. Nomen Fass kann man nur noch sehr entfernt den gemeinsamen Ursprung der Wörter erkennen.
Frau Fremd Das ist interessant, Herr Alt. In den nordgermanischen Sprachen hat sich das alte germanische Wort *fata erhalten. So heißt unser Fass in Dänemark fad, in Island, Norwegen und Schweden fat. Hier ist am Anfang ein <f>, also [faːt]. In den Niederlanden wird es vat geschrieben und mit <w> am Wortanfang gesprochen, also [v̊ɑt].
Interessantes: Die Kelten waren eine alte Volksgruppe, die bereits lange vor Christi Geburt in Mitteleuropa lebten. Bereits damals bauten sie Fässer aus Holz. Von den Kelten haben die germanischen Stämme und auch die Römer gelernt, wie man Holzfässer bauen kann. Diese sahen schon fast so aus wie die Fässer, die bei uns später für das Lagern von Wein und Bier gebaut wurden.“
Pik-Linie.jpg

Weiterführende Informationen

Modellwortschatz

Das Wort fassen gehört zum Modellwortschatz.

Hinweise zu den Grundwörtern

Das Verb fassen

Bedeutung: Bitte Text Bedeutung einfügen
Beispielsatz: Bitte Text Beispielsatz(kursiv) einfügen
Wortinfo: Bitte Wortart einfügen (Artikel bei Nomen), bitte Trennstellen hinzufügen.
Herkunft: Bitte Text Herkunft einfügen

Wörterliste

Stichwort Hierhin die Wörterliste kopieren.

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Weiterführende Informationen zum Grundwort fassen
Wörter: A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z



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Info - fassen

Weiterführende Informationen zum Verb fassen

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Modellwortschatz

Das Wort fassen gehört zum Modellwortschatz (siehe Karteikarte: Vorderseite, Rückseite). Du kannst dir auch einige [Fremdsprachen] anhören.

Herkunft

ie. *pē̌d-, *pō̌d- = fassen, Gefäß; anord. fat, germ. *fata-

fassen: https://www.dwds.de/wb/fassen#etymwb-1 - ahd. faʒʒōn ‘in ein Gefäß füllen, gießen, beladen, bepacken, mit etw. bekleiden’ (9./10. Jh.), mhd. vaʒʒen ‘ergreifen, zusammenpacken, aufladen, überziehen mit etw., rüsten, kleiden, schmücken

ahd. faʒʒa ‘Bündel, Bürde, Gepäck, Last’ (um 800), anord. fata ‘Kanne, Bütte’ belegten Substantiv gebildet und gehört daher etymologisch zu Faß

Fass: https://www.dwds.de/wb/Fass#etymwb-1 - ahd. faʒ (8. Jh.), mhd. vaʒ ‘Gefäß, Behältnis, Schrein, Gerät; altnord. fat, auch ‘Decke, Kleid’

verfassen; frühnhd. ‘um-, einschließen, umfassen, fesseln’, mhd. vervaʒʒen ‘in sich aufnehmen, etw. vereinbaren’. Verstärkende Präfixbildung zu dem unter fassen (s. d.) behandelten Verb.; ‘einen Text entwerfen und niederschreiben’ (16. Jh., Luther), im Anschluß an den Gebrauch (ebenfalls bei Luther) im Sinne von ‘zusammenfassen, ordnen,

Fassung: https://www.dwds.de/wb/Fassung#etymwb-1 - ahd. faʒʒunga ‘Last, Ladung’ (Hs. 12. Jh.), mhd. vaʒʒunge ‘Faß, Bekleidung, Schmuck’

Gefäß n. https://www.dwds.de/wb/Gef%C3%A4%C3%9F#etymwb-1 - ‘Behälter’, ahd. gifāʒi ‘Behälter, Schüssel’ (11. Jh.), mhd. gevæʒe ‘Schüssel, Teller, Trinkgeschirr’, aber auch ‘Kleidung, Schmuck, Ausstattung’, mnd. gevēte sowie anders gebildetes got. gafēteins ‘Kleidung’ sind mit kollektivem ge-Präfix zu dem unter fassen (s. d.) dargestellten Verb gebildet. Aus dessen Ausgangsbedeutung ‘(in ein Gefäß) füllen, umhüllen, bekleiden’ erklären sich die älteren Verwendungsweisen des Substantivs.


Wörterlisten

fassen

Aus dem Verb fassen lassen sich mir einigen Präfixen und Partikeln neue Verben bilden. Diese wiederum sind Grundlage für zahlreiche neue Wortbildungen. Vor allem die Substantivierung mit dem Suffix -ung führt zu vielen Wortbildungen. Besonders das Grundwort Verfassung ist sehr produktiv und führt zu immer neuen Wortbildungen.

In der folgenden Tabelle sind einige Beispiele für diese Wortbildung zusammengestellt. Die meisten Wörter sind mit dem Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS) und einige auch mit dem Online Wörterbuch Wiktionary verlinkt.

Beispiele zur Wortbildung zum Grundwort fassen
Verben
fassen Präfixe: befassen, erfassen, verfassen

Partikel: abfassen, anfassen, auffassen, ausfassen, durchfassen, einfassen, hinfassen, kurzfassen, nachfassen, umfassen, unterfassen, zufassen, zusammenfassen

zwei Vorsilben: miterfassen, mitverfassen

Zu einigen dieser Verben gibt es eine Nomenbildung mit der Endung -ung (In Klammern die Anzahl der möglichen Wortbildungen): Abfassung (> 2), Auffassung (> 33), Befassung (1), Einfassung (> 5), Erfassung (> 32), Umfassung (2), Verfassung (> 278), Zusammenfassung (> 7)
Adjektive
Adjektivsuffixe -bar: anfassbar, erfassbar, fassbar, unfassbar

-end: allumfassend, beschlussfassend, erdumfassend, umfassend, weltumfassend

-lich: fasslich, unfasslich

Partizip II -ge-: abgefasst, angefasst, aufgefasst, bleigefasst, eingefasst, enggefasst, goldgefasst, kurzgefasst, nachgefasst, neugefasst, vorgefasst, weitergefasst, weitgefasst, zusammengefasst
Nomen
Einfassband, Fassbarkeit, Fasslichkeit, Gefasstheit, Hauptverfasser, Mitverfasser, Mitverfasserin, Unfassbarkeit, Verfasser, Verfasserin, ...
Fassung (> 400) Beschlussfassung , Bleifassung, Brillenfassung, Bühnenfassung, Druckfassung, Endfassung, fassungslos, Fernsehfassung, Gesetzesfassung, Hörbuchfassung, Kinofassung, Kurzfassung, Neufassung, Originalfassung, Schlussfassung, Synchronfassung, Textfassung, Urfassung, Zweitfassung, ...
Auffassung (> 30) Auffassungsgabe, Auffassungsvermögen, Auffassungsweise, ...

Arbeitsauffassung, Glaubensauffassung, Kunstauffassung, Rechtsauffassung, Staatsauffassung, ...

Erfassung (> 30) Erfassungsgerät, Erfassungsgesetz, Erfassungsquote, Erfassungssystem, ...

Datenerfassung, Erfassungsbehörde, Gebührenerfassung, Texterfassung, Zeiterfassung, ...

Verfassung
Verfassung

(> 280)

Mehr als die Hälfte aller Wortbildungen zum Verb fassen haben als Ausgangswort das Präfixverb verfassen mit den nominalen Suffix -ung. Hierbei sind zwei grundlegende Bedeutungen zu unterscheiden:

1. Staatsrechtliche Bedeutung (ab 18. Jh.)

Gesamtheit der Rechtsnormen durch die der Aufbau, die Machtverteilung und Ordnung eines Staates festlegt sind

2. Körperlich-geistiger Zustand einer Person (ab 17. Jh.) 3. Zustand, in dem sich eine Sache oder System befindet

Vor allem die erste Bedeutungsgruppe führt zu vielen Wortbildungen die nur begrenzt in Wörterbüchern abgebildet werden können. Hier ein Beispiel:
Erstglied (>170) Zunächst wird in einer verfassungsgebenden Versammlung (Verfassungsausschuss) diskutiert und jeder Satz verfassungsrechtlich geprüft damit am Ende der Verfassungstext auch verfassungskonform ist und kein Verfassungskonflikten entsteht was später leicht zu einer Verfassungskrise führen kann. Natürlich müssen die Verfassungsgeber nicht nur mit Verfassungsfreunden sondern auch Verfassungsfeinden rechnen und den Verfassungsentwurf noch einmal überarbeiten. Am Ende steht ein Verfassungsgesetz und Verfassungsorgane. Dazu gehört ein Verfassungsgericht am Verfassungsgerichtshof mit Verfassungsrichtern bzw. Verfassungsrichterinnen, die natürlich einen Verfassungseid ablegen müssen damit sie Verfassungsbeschwerden und Verfassungsklagen nach dem Verfassungsauftrag und Verfassungsrecht prüfen und entscheiden können. Unterstützung bekommen sie vom Verfassungsschutz und seinen Verfassungschützerinnen und Verfassungsschützern, die jeden Verfassungsbruch von Verfassungsgegnern aufspüren. Und manchmal führe ihre Entscheidungen auch zu einer Verfassungsänderung oder Verfassungsreform. ...
staatl. Insitutionen Von der kleinsten Gemeinde bis zum Staatenbund: Jeder braucht eine eigene Verfassung: Gemeindeverfassung, Stadtverfassung, Kommunalverfassung, Ratsverfassung, Magistratsverfassung, Landesverfassung, Kantonalverfassung, Staatsverfassung, Bundesverfassung, EU-Verfassung, ...
Bundesverfassung ... und jede Verfassung braucht ein Gericht, dass über die Verfassung wacht und Verstöße oder Beschwerden bewertet und urteilt: Bundesverfassungsgericht, Bundesverfassungsgerichtsgesetz, Bundesverfassungsgerichtspräsident, Bundesverfassungsgerichtsurteil, Bundesverfassungsrichter, Bundesverfassungsrichterin, ...
Nom
Link Beispiele

das Fass

Einleitungstext fehlt noch Fass. In der folgenden Tabelle sind einige Wortbildung zusammengestellt.

Beispiele zur Wortbildung zum Grundwort Fass
Fass als Erstglied (Bestimmungswort)
1. Womit kann ein Fass gefüllt werden?
Atommüllfass, Bierfass, Branntweinfass, Butterfass, Güllefass, Gurkenfass, Heringsfass, Jauchenfass, Ölfass, Pulverfass, Regenfass, Salzfass, Tintenfass, Wasserfass, Weinfass, ...
2. Aus welchem Material besteht das Fass?
Edelstahlfass, Eichenfass, Eichenholzfass, Holzfass, Kunststofffass, Metallfass, Räucherfass, Stahlfass, ...
3. Wofür (für was) wird das Fass genutzt? Übertragene Bedeutung
Brühfass, Gärfass, Pökelfass, Waschfass,...

Danaidenfass, ...

Fass als Letztglied (Grundwort)
Link

das Gefäß

Einleitungstext fehlt noch Gefäß. In der folgenden Tabelle sind einige Wortbildung zusammengestellt.

Beispiele zur Wortbildung zum Grundwort Gefäß
Nom
Link Beispiele
Nom
Link Beispiele
Stichwort Hierhin die Wörterliste kopieren.

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Belege/Quellen

Modellwortschatz: Sommer-Stumpenhorst: Modellwortschatz

Wortschatz: Sommer-Stumpenhorst: Gesamtwortschatz, Gerhard Augst: Wortfamilienwörterbuch, Korpus basierte Wortgrundformenliste DeReWo

Rechtschreibung: fassen: Wiktionary, Duden, DWDS, IDS; Fass: Wiktionary, Duden, DWDS, IDS; Gefäß: Wiktionary, Duden, DWDS, IDS;

Etymologie: Althochdeutsches Wörterbuch AWb: ahd. faʒʒōn, ahd. faʒʒa, ahd. gifāʒi; Mittelhochdeutsches Handwörterbuch: mhd. vaʒʒen, mhd vaʒ, mhd gevæʒe; fassen: Wiktionary, Duden, DWDS, Wörterbuchnetz; Fass: Wiktionary, Duden, DWDS, Wörterbuchnetz; Gefäß: Wiktionary, Duden, DWDS, Wörterbuchnetz;


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