Aal
Warum schreiben wir Aal mit zwei a ? |
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Diskussion
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Das ist ganz einfach: Weil es schöner aussieht!
Wir können doch nicht einfach nur Al mit zwei Buchstaben schreiben. Alle wichtigen deutschen Wörter haben mindestens drei Buchstaben. Alles andere wäre einfach nicht schön. |
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Hier gebe ich Herrn Schön ausnahmsweise einmal Recht. |
In der deutschen Schreibung gibt es (von den beiden Wörtern Ei und Öl abgesehen) keine bedeutungstragenden Wörter (also: Nomen, Verben, Adjektive), die mit nur zwei Buchstaben geschrieben werden. Um einsilbige Wörter mit zwei Buchstaben größer zu machen, wird der lang gesprochene Vokal verdoppelt. | |
Nach diesem Schönheitsprinzip (ästhetisches Prinzip) schreiben wir einige Wörter mit Doppelvokalen: Aar, Aas, Fee, Lee, See, Tee. Auf der Geschichtenseite von Graf Ortho findest du bei den Ausnahmeschreibungen (fast) alle Wörter mit Doppelvokal aufgeführt. | |
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Früher schrieb man: āl (bis ins 16. Jahrhundert) mit nur einem a. Bei Martin Luther finden wir auch die Schreibung ahl. Dies wiederum erinnert an das alte indogermanische Wort aha bzw. ahi, = Schlange. Aber so ganz genau haben die Wissenschaftler(innen) die Herkunft der Wortes Aal noch nicht herausgefunden. |
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Einen germanischen Ursprung muss es schon geben. Denn das Wort Aal kommt nur in germanischen Sprachen vor, z. B. heißt es dänisch, norwegisch, schwedisch = ål, also wie früher bei uns nur mit zwei Buchstaben. |
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Sehen Sie, Herr Schön, ihr „Schönheitsprinzip“ ist ganz schön unsinnig. Andere Länder schreiben solche bedeutungsvollen Wörter auch nur mit zwei Buchstaben. Sie bringen mit Ihren unsinnigen „Verschönerungen“ die Kinder nur durcheinander. „Al“ ist kurz und von jedermann zu verstehen. |
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Moment, Moment! Den Nordländern fehlt einfach nur so jemand wie mich, der auf so wichtige Dinge achtet. |
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Beinahe wäre zwischen den beiden, Herrn Schön und Frau Kurz ein kleiner Streit entstanden. Daher waren wohl meine anderen Mitarbeiter froh, dass Frau Unterschied, die in der Rechtschreibwerkstatt für die Sprachspiele zuständig ist, sich einmischte: |
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Ein Aal ist ein Fisch. Fische können schwimmen. Es gibt aber auch Aale, die nicht schwimmen können. |
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Hast du eine Idee, welcher Aal nicht schwimmen kann? Im Kapitel weiterführende Informationen findest du eine Wörterliste. Schau einmal ob du dort Aale findest, die nicht schwimmen können. |
Hinweise zum Wort Aal
Bedeutung: | Der Aal ist ein schlangenförmiger Fisch. Er kommt sowohl in Flüssen und Seen (Süßwasser) als auch im Meer (Salzwasser) vor. |
Beispielsatz: | In Europa leben die meisten Aale in Flüssen und Seen (Süßwasseraale). |
Wortinfo: | Nomen; der Aal, die Aale; |
Herkunft: | Herkunft unklar; vermutlich ist das Wort *ēla eine germanische Neubildung; ein Zusammenhang zum indogermanischen ahal = Schlange wird im im Deutschen Wörterbuch von J. und W. Grimm vermutet. |
Europäischer Aal: | In Europa ist der Europäische Aal weit verbreitet. Der männliche Aal wird bis zu 50 cm und das weibliche bis zu 130 cm groß. Sie leben in fast allen Flüssen und Seen Europas. Zur Fortpflanzung schwimmen die Aale über den Atlantik bis kurz vor Amerika rd. 5000 Kilometer. Der Aal gehört zu den bedrohten Tierarten. Im Vergleich zu 1970 ist der Bestand um 90 Prozent zurückgegangen. |
Übersetzungen: | germanische Sprachen:
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romanische Sprachen:
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weitere Infos: | Wenn du mehr über Aale wissen möchtest, dann findest du im Internet einige gut verständliche Informationen: |
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Weiterführende Informationen
Modellwortschatz
Das Wort Aal gehört zum Modellwortschatz (Karteikarte: Vorderseite, Rückseite). Du kannst dir zu diesem Wort auch einige Fremdsprachen anhören.
Wörterliste
In der folgenden Wörterliste sind Wortbildungen mit dem Stichwort Aal als Erstglied (Bestimmungswort) oder Letztglied (Grundwort) aufgeführt. Die Wörter sind entweder mit dem Eintrag bei Wikipedia, dem Online-Wörterbuch Wiktionary oder dem Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS) verlinkt. Anhand der Zahlen in der ersten Tabellenspalte kannst du die Wörter thematisch sortieren:
1 | Fische, die zur Ordnung der Aalartigen gehören |
2 | Tiere, die keine Aale sind |
3 | verarbeitete Aale (Lebensmittel) |
4 | vom Aal abgeleitete Wortbildungen |
5 | Aal im übertragenen Sinn |
Gr. | Wortbildung | Beschreibung |
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5 | aalartig | Sieht so schlangenförmig aus wie ein Aal. |
4 | Aalbestand | Bestand an Aalen (in einem bestimmten Bereich) |
5 | aalen | Sich wie ein Aal in der Sonne räkeln. |
4 | Aalfang | Es gibt verschiedene Arten, Aale zu fangen. |
4 | Aalfischer | Ein Fischer, der vornehmlich Aale fischt. |
4 | Aalfischerei | Gewerbliches Betreiben des Aalfangs |
5 | aalförmig | Sieht wie ein Aal aus. |
5 | aalglatt | Glatt wie ein Aal; geschickt, schlau; nicht zu fassen sein; für alles eine Ausrede haben. |
5 | aalgleich | Im übertragenen Sinne: Er/es bewegt sich wie ein Aal. Oder: Er ist nicht zu fassen, so, wie ein glitschiger Aal. |
5 | aalhaft | Jemand oder etwas ist im Aussehen oder Verhalten wie ein Aal. |
4 | Aalhamen | Eine besondere Art, Aale zu fangen. Am Boden verankerte Netze. |
4 | Aalkasten | Ein korbähnlicher Kasten mit Löchern, der beim Aalfang (z. B. an Wasserfällen, Mühlen) benutzt wird. |
4 | Aalkorb | Dies ist kein Korb für Aale, sondern ein Vorort von Waischenfeld. |
4 | Aalleiter | Ein anderes Wort für "Fischtreppe". |
2 | Aalmutter | Die Aalmutter ist nicht die Mutter eines kleinen Aals. Sie ist überhaupt kein echter Aal. Man bezeichnet so einen Fisch aus der Ordnung der Barschartigen. |
4 | Aalnetz | Fischernetz zum Fangen von Aalen |
2 | Aalquappe | Die Aalquappe ist kein echter Aal. Dieser Fisch gehört zur Familie der Dorsche. Er hat seinen Namen wegen der länglichen Form und der durchgehenden Rückenflosse. |
4 | Aalräucherei | Dies ist eine Räucherei, in der vornehmlich Aale geräuchert werden. |
2 | Aalraupe | Die Aalraupe ist kein echter Aal. Dieser Fisch gehört zur Familie der Quappen. |
4 | Aalreuse | Die Aalreuse ist ein spezielles Netz (Reuse) das beim Aalfang benutzt wird. |
4 | Aalspeer | Siehe hierzu Aalstechen |
4 | Aalstechen | Eine besondere Art des Aalfangs. Hierzu wird ein Aalstecher (auch Aalspeer) verwendet. |
5 | Aalstreich | Schmaler Rückenstreifen bei Pferden, Rindern, Hirschen |
4 | Aalstrich | Ein dunkler Strich auf dem Rücken eines Säugetiers. |
4 | Aalsuppe | Eine Suppe mit Aalfleisch. |
2 | Aaltierchen | Als Aaltierchen werden kleine Fadenwürmer bezeichnet. Es sind also keine echten Aale. |
4 | Aaltreppe | Technische Vorrichtung, damit Aale ein Wehr im Gewässer überwinden können. |
4 | Aalwanderung | Abwärts ziehende Wanderung der Flussaale |
1 | Älchen | Kleiner Aal (Mit der Nachsilbe chen wird die Verkleinerungsform eines Begriffes gebildet.) |
2 | Älchen | Sehr kleiner Fadenwurm |
1 | Blankaal | Geschlechtsreifer, silbriger Süßwasseraal, |
1 | Breitkopfaal | Süßwasseraal mit einem breiten Maul, der sich vorwiegend von Kleinfischen ernährt |
2 | Essigälchen | Das Essigälchen ist kein echter Aal. Es ist ein 1 bis 2 mm kleiner Fadenwurm (Darmparasit). |
2 | Flösselaal | Der Flösselaal ist kein echter Aal. Er gehört zur Gattung der Hechte. |
1 | Flussaal | Echter Aal, der in Flüssen lebt. |
1 | Fressaal | Geschlechtsreifer Süßwasseraal, dessen Nahrungsaufnahme noch nicht reduziert ist. |
1 | Gelbaal | Der noch nicht geschlechtsreife Aal hat eine gelbe Färbung am Bauch. |
1 | Glasaal | Nach der Wanderung vom Geburtsort im Meer verändern die Aale ihre Farbe, bevor sie die Flüsse hoch wandern. Diese Aale werden Glasaale genannt. |
1 | Grubenaal | Grubenaale leben vor allem in der Tiefsee. |
3 | Kulpaal | vor dem Räuchern enthäuteter Aal |
1 | Langhalsaal | Aal, der in der Tiefsee lebt |
1 | Meeraal | Im Meer in der Nähe der Küsten lebender räuberischer Aal, Seeaal |
3 | Räucheraal | Der Räucheraal kann nicht schwimmen. |
2 | Rübenälchen | Das Rübenälchen ist kein echter Aal. Es ist ein Fadenwurm, der in Rüben vorkommt. |
2 | Sägezahnaal | Der Sägezahnaal (auch: Sägezahn-Schnepfenaal) ist ein Meerwasseraal. Er gehört zur Ordnung der Aalartigen. |
2 | Sandaal | Der Sandaal ist kein echter Aal. Dieser Fisch gehört zur Gruppe der Barsche. Er hat seinen Namen, weil er lang gebaut und damit dem Aal ähnlich sieht. |
1 | Schlangenaal | Schlangenaale leben in subtropischen und tropischen Meeren |
2 | Schleimaal | Schleimaale gehören nicht zur Ordnung der Aalartigen, sondern bilden in der biologischen Terminologie eine eigenständige Klasse |
1 | Schnepfenaal | Ein in allen Meeren beheimateter Aal der zur Ordnung der Aalartigen gehört |
1 | Seeaal | Meeraal (siehe dort) |
1 | Silberaal | Silbriger Süßwasseraal |
3 | Spickaal | Der Spickaal kann nicht schwimmen. Es ist ein kleiner Räucheraal. Ein Begriff aus der regionalen Küche der Ostsee. |
1 | Spitzkopfaal | Süßwasseraal mit einem spitzen Maul |
1 | Steigaal | Junger Flussaal, der die Flüsse aufwärts wandert |
1 | Wurmaal | Wurmaale sind schupenlose Fische die zur Ordnung der Aalartigen gehören. |
2 | Zitteraal | Aalartiger Süßwasserfisch, beheimatet in Südamerika, gehört zur Ordnung der Neuwelt-Messerfische |
Redensarten
Der Vorsatz ist wie ein Aal: leichter zu fassen als zu halten. (Quelle)
Wer den Aal hält bei dem Schwanz, dem bleibt er weder halb noch ganz. (Quelle)
glatt wie ein Aal sein; aalglatt sein (Quelle)
sich winden wie ein Aal / wie eine Schlange / wie ein Wurm (Quelle)
Quellen Wörter/Wortanalyse:
Modellwortschatz: Sommer-Stumpenhorst: Modellwortschatz,
Wortschatz: Sommer-Stumpenhorst: Gesamtwortschatz, Gerhard Augst: Wortfamilienwörterbuch, Korpus basierte Wortgrundformenliste DeReWo
Rechtschreibung: Wiktionary, Duden, DWDS, IDS
Etymologie: DWDS, educalingo, Wörterbuchnetz, Wortbedeutung.info, Wikipedia
Wörter: | A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z |