Info zum grammatischen Geschlecht der Nomen
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Verschiedene Sprachen
Das grammatische Geschlecht in verschiedenen Sprachen der Welt
3 Nominalklassen
- Die lateinische Dreiteilung wurde vor allem in den slavischen und germanischen Sprachen übernommen.
- Slavische Sprachen: Bosnisch, Bulgarisch, Kroatisch, Mazedonisch, Polnisch, Russisch, Serbisch, Slowenisch, Slowakisch, Tschechisch, Ukrainisch, Weißrussisch
- Germanische Sprachen: Deutsch, Friesisch, Isländisch, Niederländisch, Norwegisch
- Alte Sprachen: Lateinisch, Griechisch
2 Nominalklassen
- Viele Sprachen kennen nur zwei „Geschlechter“ , männlich und weiblich:
- Romanischen Sprachen: Italienisch, Französisch, Katalanisch, Spanisch, Portugiesisch
- Indoiranische Sprachen: Hindi, Urdu, Kaschmiri, Kurdisch, Paschtu, Belutschi
- Baltischen Sprachen: Lettisch, Litauisch
- Keltischen Sprachen: Walisisch, Bretonisch, Irisch, Schottisch-Gälisch,
- Semitische Sprachen: Arabisch, Maltesisch, Aramäisch, Hebräisch
Vor allem in den nordgermanischen Sprachen sind die beiden „Geschlechter“, männlich und weiblich zu einem Geschlecht (wir nennen dies Utrum) zusammengewachsen. Hier gibt es nur die beiden „Geschlechter“, Utrum und Neutrum
- Nordgermanische Sprachen: Dänisch, Norwegisch (nur in der alten konservativen Form), Schwedisch, Westfriesisch
1 (keine) Nominalklasse
- Es gibt auch Sprachen, die ganz ohne ein „Geschlecht“ bei den Nomen auskommen.
- Bei den europäische Sprachen ist dies vor allem Englisch. Lediglich bei den Personalpronomen wird in der 3. Person Singular das Geschlecht unterschieden (he, she, it). Der Artikel ist für alle Nomen gleich: the.
- Aus der indoeuropäischen Sprachgruppe: Afrikaans, Armenisch, Bengali, Persisch, Tadschikisch
- Von den nichteuropäischen Sprachen: Baskisch, Estnisch, Finnisch, Türkisch, Ungarisch, Georgisch, Japanisch
- Ähnlich wie das Englische gibt es auch in der Plansprache Esperanto nur die Unterscheidung des Geschlechts beim Pronomen.
Nachsilben (Suffix)
In der deutschen Sprache bestimmt das Suffix zugleich auch das Geschlecht des Nomens. Die folgenden Tabellen geben eine Übersicht über die Zuordnung der Suffixe zu den verschiedenen Nominalklassen. Bei drei Suffixen (-el, -nis, -sal) sind mehrere Nominalklassen möglich.
r-Klasse (maskulin/männlich), Artikel der
Suffix Beispiele er Abenteurer, Kritiker, Schüler, Spieler erich Fähnrich, Mäuserich, Wüterich ler Künstler, Sportler, Wissenschaftler ling Flüchtling, Rohling, Schreiberling, Silberling ner Gärtner, Redner, Schuldner, Zöllner
e-Klasse (feminin/weiblich), Artikel die
Suffix Beispiele e Breite, Länge, Lage, Pfeife, Zugabe ei Bäckerei, Gaunerei, Staffelei erei Kinderei, Schießerei, Schweinerei, heit Dummheit, Kindheit, Schönheit igkeit Genauigkeit, Neuigkeit, Schnelligkeit in Kundin, Lehrerin, Schülerin keit Brauchbarkeit, Eitelkeit, Wirtschaftlichkeit schaft Ärzteschaft, Freundschaft, Meisterschaft ung Abbildung, Sammlung, Zeitung
s-Klasse (neutrum/sächlich), Artikel das
Suffix Beispiele chen Mädchen, Mütterchen, Häuschen erchen Kinderchen, Dummerchen lein Äuglein, Lichtlein, Männlein, Röslein sel Anhängsel, Mitbringsel, Rätsel tum Fürstentum, Eigentum, Reichtum
Mehrere Nominalklassen
Suffix Klasse Beispiele el das Bündel, Kürzel, Schnitzel el der Ärmel, Flügel, Zügel el die Eichel, Mistel, Windel, Wurzel nis das Erlebnis, Geheimnis, Verzeichnis nis die Erkenntnis, Erlaubnis, Wildnis sal das Rinnsal, Scheusal, Schicksal sal die Mühsal, Trübsal
Ohne Nominalklassen bei (Länder)Namen
Suffix Beispiele en Franken, Polen, Schweden ien Bulgarien, Rumänien, Spanien land England, Holland, Russland
Besonderheiten
Bei einigen Wörtern und Nachsilben gibt es Besonderheiten bei der Festlegung der Nominalklasse. Dies gilt vor allem für:
1. Personenbezeichnungen
- In der Regel stimmen bei Personenbezeichnungen das grammatische und das natürliche Geschlecht überein. Ausnahmen sind z. B.
- das Mädchen (die Endung chen ist immer Neutrum)
- das Fräulein (die Endung lein ist immer Neutrum)
- das Weib (Das Neutrum findet sich schon im Althochdeutschen. Die Entstehung ist nach wie vor unklar.)
- das Mannequin (Das Wort stammt vom niederländischen menneken, übersetzt: das Männchen. Daher auch die Zuordnung zur Nominalgruppe Neutrum.)
2. Berufsbezeichnungen
- Früher verwendete man für die Berufsbezeichnungen durchweg die maskuline Form. In den letzten fünfzig Jahren hat sich zunehmend parallel auch die weibliche Form mit der Endung -in/-innen durchgesetzt.
- Bäcker/Bäckerin, Bauer/Bäuerin, Sekretär/Sekretärin, Verkäufer/Verkäuferin usw.
- Früher verwendete man für die Berufsbezeichnungen durchweg die maskuline Form. In den letzten fünfzig Jahren hat sich zunehmend parallel auch die weibliche Form mit der Endung -in/-innen durchgesetzt.
- In Texten werden inzwischen meist beide Formen genannt:
- Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler, Politikerinnen und Politiker usw.
- In Texten werden inzwischen meist beide Formen genannt:
- Neben dieser aufzählenden Schreibweise ebenfalls rechtschriftlich korrekt sind die Schreibungen:
- Schüler/-innen (man beachte den Bindestrich)
- Schüler(innen), Student(inn)en
- Neben dieser aufzählenden Schreibweise ebenfalls rechtschriftlich korrekt sind die Schreibungen:
- Nach den geltenden amtlichen Rechtschreibregeln nicht zulässig ist die Schreibung mit Großbuchstaben im Wortinneren
- SchülerInnen, StudentInnen.
- Nach den geltenden amtlichen Rechtschreibregeln nicht zulässig ist die Schreibung mit Großbuchstaben im Wortinneren
- In der Linguistik werden seit einigen Jahren Schreibungen mit sogenanntem Gendergap diskutiert. Damit sollen auch diejenigen Menschen bei Personenbezeichnungen mit einbezogen werden, die nicht vom herkömmlichen Mann-Frau-Shema erfasst werden. Verbreitet sind Stern, Doppelpunkt und Unterstrich:
- Schüler*innen, Schüler:innen, Schüler_innen,
- In der Linguistik werden seit einigen Jahren Schreibungen mit sogenanntem Gendergap diskutiert. Damit sollen auch diejenigen Menschen bei Personenbezeichnungen mit einbezogen werden, die nicht vom herkömmlichen Mann-Frau-Shema erfasst werden. Verbreitet sind Stern, Doppelpunkt und Unterstrich:
- Um umständliche Doppelschreibungen zu vermeiden können auch geschlechtsneutrale Formen gewählt werden:
- Lehrkräfte, Verkaufspersonal, die Studierenden,
- Kollektivendungen wie beispielsweise -personen, -leute
- Um umständliche Doppelschreibungen zu vermeiden können auch geschlechtsneutrale Formen gewählt werden:
3. Tierbezeichnungen
- Bei den Tierbezeichnungen stimmen manchmal das natürliche und grammatische Geschlecht überein. Dies ist vor allem für allgemein bekannte und Haustiere, z. B.
- der Bär - die Bärin, der Hengst - die Stute, der Stier - die Kuh, der Hahn - die Henne usw.
- Bei den Tierbezeichnungen stimmen manchmal das natürliche und grammatische Geschlecht überein. Dies ist vor allem für allgemein bekannte und Haustiere, z. B.
- Ausnahmen sind hier Namen, die beide Geschlechter umfassen, zum Beispiel:
- das Pferd (sowohl der Hengst als auch die Stute), das Rind (der Stier und die Kuh) usw.
- Ausnahmen sind hier Namen, die beide Geschlechter umfassen, zum Beispiel:
- Die meisten Tiere sind nur einem grammatischen Geschlecht zugeordnet (auch wenn beide Geschlechter gemeint sind):
- der Adler, die Meise, das Schwein, der Igel, die Maus, die Fliege, der Falter, der Hering, die Scholle usw.
- Die meisten Tiere sind nur einem grammatischen Geschlecht zugeordnet (auch wenn beide Geschlechter gemeint sind):
- Bei Säugetieren, Fischen und Vögeln wird das Geschlecht gelegentlich durch den Zusatz -männchen oder -weibchen näher bestimmt. Durch die Endung -chen wird der Begriff zum Neutrum:
- das Igelmännchen, das Amselmännchen, das Amselweibchen, das Heringsweibchen, das Spätzchen usw.
- Bei Säugetieren, Fischen und Vögeln wird das Geschlecht gelegentlich durch den Zusatz -männchen oder -weibchen näher bestimmt. Durch die Endung -chen wird der Begriff zum Neutrum:
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