Umlaute

Aus Fragen an Graf Ortho
Version vom 29. Dezember 2022, 02:43 Uhr von NoSo (Diskussion | Beiträge) (Kap. Wörterliste wurde erstellt)
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Weiterführende Hinweise zu den Umlauten

Kinder stellen immer wieder Fragen zu den Umlauten. Hier eine kleine Auswahl:

Woher kommen die Umlaute?
Warum kommen im Alphabet die Buchstaben ä, ö, ü nicht vor?
Zu den Buchstaben a, o und u gibt es noch zweite Buchstaben mit einem Doppelpunkt. Warum gibt es diese Doppelpunktbuchstaben nicht auch für e und i?
Warum sagen wir zu ä, ö und ü Umlaute?
Wir schreiben ärgern und Ente. Beide Wörter klingen am Anfang gleich. Aber mal schreiben wir ä und mal e.
...

Auf dieser Seite gehen Graf Ortho und sein Team der Frage nach, woher die Umlaute kommen. Wie sind die Buchstaben a, o und u zu den beiden Punkten darüber gekommen?

Interessierte, die mehr über die Umlaute wissen wollen finden weitere Informationen, Diagramme und Wörterlisten auf den Info - Seiten.

Diskussion

Graf Ortho Du möchtest wissen, woher die Umlaute kommen und warum wir auf die Buchstaben a, o und u zwei Punkte setzen?

Am besten fragen wir hier Herrn Alt. Er wird dir das sicherlich erklären können.

Herr Alt Die Buchstaben haben wir von den Römern übernommen. Die Römer kannten 24 Buchstaben. Unsere Vorfahren, die Germanen, hatten aber viel mehr Laute. Daher nutzten sie für einige Laute mehrere Buchstaben, so zum Beispiel ch oder sch. Das gleiche machten sie auch mit den Lauten [ɛ] (wie in Ärmel), [øː] (wie in Öl) und [yː] wie in dem Wort üben. Für diese Laute schrieben unsere Vorfahren die Buchstabenfolgen ae, oe und ue.

Nehmen wir als Beispiel das Wort Gerät. In mittelhochdeutscher Zeit, also vor rund tausend Jahren, schrieb man geraete oder genauer geræte.

Herr Schön Das gefällt mir. So sieht das Wort gleich viel schöner aus.
Herr Alt Also, es gab da nur ein kleines Problem. Beim schnellen Lesen wusste man nicht, ob die Buchstaben a und e als [ɛː] (ä) oder getrennt gesprochen werden, wie zum Beispiel bei den Wörtern Israel oder Oboe oder Statue.
Da kamen die Schreiber auf eine gute Idee. Sie setzten den Buchstaben e über die Buchstaben a, o oder u. Das sah dann so aus: Bi-LB Umlaut-ae-2.jpg . Bi-LB Umlaut-oe-2.jpg . Bi-LB Umlaut-ue-2.jpg
Als Handschrift wurde bis Anfang des 20. Jahrhunderts eine Kurrentschrift (später Sütterlin-Schrift) geschrieben. Hier sahen die Buchstabenfolgen ae, oe und ue so aus: Bi-LB Umlaut-ae-1.jpg . Bi-LB Umlaut-oe-1.jpg . Bi-LB Umlaut-ue-1.jpg
Und wenn nun der Buchstabe e über die Buchstaben a, o oder u gesetzt wurde, dann sahen die Buchstaben so aus: Bi-LB Umlaut-ae-3.jpg . Bi-LB Umlaut-oe-3.jpg . Bi-LB Umlaut-ue-3.jpg
Der Buchstabe e ähnelt in der Kurrentschrift unserem Kleinbuchstaben n. Beim schnellen Schreiben wurde der Buchstabe e immer weiter vereinfacht. Zuerst wurde aus dem Schreibschrift-e zwei Striche ... Bi-LB Umlaut-ae-4.jpg . Bi-LB Umlaut-oe-4.jpg . Bi-LB Umlaut-ue-4.jpg
... und später wurde aus den beiden Strichen zwei Pukte: Bi-LB Umlaut-ae-5.jpg . Bi-LB Umlaut-oe-5.jpg . Bi-LB Umlaut-ue-5.jpg
Herr Alt Diese Vereinfachung wurde später auch in den Druckbuchstaben übernommen. So entstanden die Buchstaben Ä/ä, Ö/ö und Ü/ü.
Herr Wort Wenn es auf deiner Computertastatur die Buchstaben Ä/ä, Ö/ö und Ü/ü nicht gibt, dann kannst du diese Umlaute auch so wie früher mit Ae/ae, Oe/oe oder Ue/ue schreiben.

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Weiterführende Informationen

Rechtschreibregeln

Im amtlichen Regelwerk für die deutsche Rechtschreibung ist die Laut-Buchstaben-Zuordnung im Kapitel A 1 festgelegt.
Die den Buchstaben ö und ü zugeordneten Laute sind in deutschen Wörtern eindeutig. Der lang gesprochenen Laut [ø:] wird immer mit Ö/ö und lang gesprochenes [y​ː] immer mit Ü/ü abgebildet. Gleiches gilt für die kurz gesprochenen Laute [œ], [ø] = Ö/ö und [ʏ], [y] = Ü/ü. Rechtschriftlich problematisch sind der kurz gesprochene Laut [ɛ]. Dieser kann mit den Buchstaben E/e (in der Regel) oder mit Ä/ä verschriftet werden. Gleiches gilt für den lang gesprochenen Laut [ɛ​:] = E/e oder Ä/ä.
Im Regelwerk der deutschen Rechtschreibung heißt es hierzu in den Kapiteln A1 § 13 und 14:

§ 13 - Für kurzes [ɛ] schreibt man ä statt e, wenn es eine Grundform mit a gibt.

Soweit, so gut! Hände wird mit ä geschrieben, da in der Grundform Hand ein a geschrieben wird.

  • Bei Nomen gilt für den Plural Ä/ä, wenn im Singular ein a steht, daher z. B. Ärmel wegen Arm oder Blätter wegen Blatt.
  • Bei Adjektiven findest du in den Steigerungsformen ä und in der Grundform a, so z. B. in nah, näher, am nächsten, stark, stärker am stärksten. oder warm, wärmer am wärmsten.
  • Bei Verben ist es in der Regel die zweite und dritte Person in der bei einer Grundform mit a diese durch ein ä ersetzt wird, zum Beispiel raten, du rätst, er/sie/es rät, schlafen, du schläfst, er/sie/es schläft oder waschen, du wäschst, er/sie/es wäscht.

Gleiches gilt auch für einige Ableitungen, wenn also das Wort mit ä einer anderen Wortart zugeordnet ist als der zugehörige Grundwort mit a. Das gilt zum Beispiel für anders (Adverb) und ändern (Verb), hassen (Verb) und hässlich (Adjektiv), Kampf (Nomen) und kämpfen (Verb). Zum Glück betrifft dies nur ganz wenige Wörter.

§ 13 E2 - Für langes [e:] und langes [ɛ:] ... schreibt man ä, sofern es eine Grundform mit a gibt

Dies ist allerdings nicht immer leicht, da in den meisten Fällen das zugehörige Grundwort einer anderen Wortart zugeordnet ist, wie z. B. bei das Rätsel wegen raten, schälen wegen die Schale und täglich wegen der Tag, die Länge wegen lang oder lächeln wegen lachen.

§ 14 - In wenigen Wörtern schreibt man ausnahmsweise ä.

Schließlich gibt es noch einige Wörter, die in der Grundform mit ä geschrieben werden, ohne dass es eine (andere) Grundform mit a gibt. Hier ein paar Beispiele:

  • Wörter mit kurz gesprochenem [ɛ]: ätzen, dämmern, Geländer, Lärm, März, Schärpe
  • Wörter mit lang gesprochenem [ɛ:]: Ähre, Bär, Käfer, Käfig, sägen
Fremdwörter - Die Regelungen im amtlichen Regelwerk für die deutsche Rechtschreibung beziehen sich im wesentlichen auf deutsche Wörter, die mit ä geschrieben werden. Daneben gibt es eine Vielzahl von Fremdwörtern, die an die deutsche Schreibung mit ä angepasst wurden. Dies betrifft besonders die Endungen (t)är und (i)tät.

Zu den oben genannten Regelungen, Besonderheiten und Ausnahmen findest du umfangreiche Wörterlisten auf der Seite Info - Umlaute. Im folgenden Kapitel Wörterlisten sind die wichtigsten deutschen und Fremdwörter, die mit ä geschrieben aufgeführt.

Wörterliste: Wichtige Wörter mit Ä/ä

Die folgende Liste enthält 80 wichtige Wörter, die mit Ä/ä geschrieben werden.

  • Wenn es zu dem Wort mit Ä/ä ein Grundwort gibt, so ist dieses in Klammern hinter dem Wort aufgeführt.
  • Klicke auf ein Wort. Du gelangst dann auf das freie Wörterbuch Wiktionary. Dort findest du viele weitere Informationen zu dem Wort, z. B. zur Aussprache, zu Ableitungen und Wortbildungen.
  • Die unterstrichenen Wörtern kommen auch in einem der Schulwortschätze vor (Modellwortschatz, Grundwortschatz Bayern 1-2, Bayern 3-4, Hamburg, Nordrhein-Westfalen).
  • Umfangreiche und thematisch geordnete Wörterlisten zum Buchstaben Ä/ä findest du auf der Seite Info - Umlaute.

ähnlich, , Ähre, , allmählich, , ändern (anders), , ärgern (arg), , bändigen (Band), , Bär, , bestätigen, , bewältigen (Gewalt), , blähen, , Bräutigam (Braut), , dämlich, , drängen (Drang), , erläutern (lauter), , erwähnen, , erzählen (zahl), , Fächer (fachen), , fähig, , Fährte (Fahrt), , Fräse, , Fußgänger (Gang, gehen), , gähnen, , gebären, , Gebäude (bauen), , gefährlich (Gefahr), , Geländer, , gemächlich (Gemach), , Gerät, , Geräusch (rauschen), , Geschäft, , Gewächs (wachsen), , grässlich, , Gräte, , hängen (Hang), , hässlich (hassen), , häufig (Haufen), , Jäger (jagen), , Käfer, , Käfig, , kämpfen (Kampf), , Käse, , kläffen, , Krähe, , Lärm (Alarm), , Mädchen (Magd), , mähen (Mahd), , Mähne, , Mär, , März, , mäßig (Maß), , nächste (nah), , nähen (Naht), , nähren (Nahrung), , nämlich (Name), , Plätzchen (Platz), , Rätsel (raten), , räumen (Raum), , rückwärts (Nachsilbe -wärts), , säen (Saat), , Säge, , Säule, , Schädel, , Schäfer (Schaaf), , schälen (Schale), , Schläfe (schlafen), , schräg ( Schragen), , schwänzen (Schwanz), , spät, , ständig (Stand), , Stängel (Stange), , Strähne, , täglich (Tag), , täuschen (tauschen), , träge, , Träne, , ungefähr (Gefahr), , wählen (Wahl), , zäh, , zählen (Zahl), , zuständig (Stand), ,

Häufigkeit der Wörter mit Ä/ä

Der Wortschatz der Grundwörter der deutschen Gegenwartssprache (siehe Quellen 1) enthält insgesamt rund 8500 Wörter. Davon enthalten 277 Wörter den Buchstaben ä (davon sind 15 Wörter mit äu), 117 Wörter den Buchstaben ö und 251 Wörter den Buchstaben ü. Damit gehören die Umlaute zu den eher seltenen Buchstaben

Quellen:

Kap. 2.1 - Rechtschreibregeln: Die Rechtschreibregeln sind dem amtlichen Regelwerk für die deutsche Rechtschreibung von der Internetseite des Leibniz-Instituts für deutsche Sprache entnommen.
Kap. 2.2 - Wörterliste: Grundlage für die Analyse war der Wortschatz von Gerhard Augst Wortfamilienwörterbuch der deutschen Gegenwartssprache, (1998)/ (2009). Die Grundwörter dieses Wortschatzes wurde für die Analyse um weitere und vor allem neuere für Kinder relevante Grundwörter ergänzt.
Der Wortschatz wurde mit dem Grundwortschatz Bayern 1-2, Bayern 3-4, dem Basiswortschatz für Hamburg sowie dem Grundwortschatz für Nordrhein-Westfalen) abgeglichen.


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Notizen:
277 gesamt mit ä, 144 dt. Wörter 133 Fremdwört er,

Es fehlen noch die Tabellen zu den Ableitungswörtern und zu Wortbildungen
Es fehlen noch Beschreibungen zu den Tabellen
Es fehlen noch die Quellenangaben zu den Tabellen
Quellen:
Bedeutungen / Wortherkunft etc. https://www.dwds.de/ https://de.wiktionary.org/wiki/Wiktionary:Hauptseite https://www.wissen.de/ https://educalingo.com/de/dic-de https://www.wortbedeutung.info/ https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite
Tabelle Grundwörter / Fremdwörter mit ä: eigene Analyse der Grundwörter (Augst: Wortfamilien)
Tabelle Fremdwörter (Grundwörter) mit ä: grüne Felder = Wort kann auf ai (griechisch, französisch) und/oder auf ae (lateinisch) zurückgeführt werden.
Tabelle -ität, "deutsche Wörter": Feld A=ocker, Feld B=grün Quelle: Korpus basierte Wortgrundformenliste DeReWo (aufgerufen 12.2022), IDS 320tausend, Verlinkung -ität = DWDS; Grundwort = Wiktionary

1. Belege zum i-Umlaut: Spalte 3 - Grundwörter: Gerhard Augst Wortfamilienwörterbuch der deutschen Gegenwartssprache, (1998)/ (2009). Die Grundwörter dieses Wortschatzes wurde für die Analyse um weitere und vor allem neuere für Kinder relevante Grundwörter ergänzt. Für die Spalten 1 und 2 wurden das Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS) genutzt.